Auktion: 474 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 23.11.2018 in München Lot 106

 

106
Leo Putz
Rosenstillleben, Um 1901.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Rosenstillleben. Um 1901.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. Verso fragmentarische alte Etiketten. 63 x 50 cm (24,8 x 19,6 in).
[BG].
Eines der selteneren, frühen Blumenstillleben des Künstlers im spannungsvoll-dekorativen, prostimpressionistischen Duktus.
Wir danken Frau Sigrid Putz, Gauting, für die freundliche Beratung.

PROVENIENZ: Privatbesitz Norddeutschland.

Unsere Darstellung einer üppig befüllten Blumenvase entsteht in der für diese Schaffensperiode typischen Malweise von Leo Putz, die Elemente des Impressionismus mit denen der klassischen Malerei des 19. Jahrhunderts vereint. Im typischen Duktus der Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz 1899 gehört, ist das Motiv mit breiten Pinselstrichen und effektvoller Farbe auf die Leinwand gebracht. Durch den spezifischen Duktus werden die unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten der abgebildeten Gegenstände, die Lichtgegensätze bis hin zu den einzelnen Blütenblättern im spontan wirkenden Strich aus der Farbe auf die Leinwand modelliert. Die Bildoberfläche erhält so einen nahezu abstrakt-rhythmischen Charakter, der im klassischen Motiv des Blumenstilllebens wieder figürlich gebunden wird. Fußend auf einer Tradition des malerischen Ausdrucks, die im ausgehenden 19. Jahrhundert ihre Wurzeln hat, schafft Leo Putz mit dieser Technik Gemälde von spätimpressionistischer Prächtigkeit, die fern von den fortschrittlichen Strömungen der Zeit ihre eigene Berechtigung finden. Das traditionelle Bildthema des Blumenstilllebens findet sich im Schaffen des Künstlers um 1900 nur vereinzelt. Erst später, in den 1920er Jahren in Gauting, widmet er sich diesem Thema wieder vermehrt in einem expressiveren Stil. [FS]



106
Leo Putz
Rosenstillleben, Um 1901.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)