Auktion: 476 / Klassiker des 20. Jahrhunderts III am 06.12.2018 in München Lot 24

 

24
Lovis Corinth
Walchensee, Um 1920.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)
Walchensee. Um 1920.
Bleistiftzeichnung.
Rechts unten signiert sowie verso betitelt. Auf glattem, chamoisfarbenen Velin. 25,5 x 18 cm (10 x 7 in) , Blattgröße. [CH].

Wir danken Herrn Friedhelm Oriwol, Walchensee Museum, Urfeld, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

1918 besucht Lovis Corinth mit seiner Familie zum ersten Mal Urfeld am Walchensee und verliebt sich sofort in die Schönheit der dortigen Kulisse, in die sich über dem klaren Gebirgssee auftürmenden Bergformationen, unter anderem den Dreitorspitzen des Wettersteins und weiter links den Gipfeln des Karwendels. Bereits ein Jahr später lassen sich der Künstler und seine Frau Charlotte Berend-Corinth an diesem Ort ein Landhaus bauen, das auch auf der hier angebotenen Zeichnung dargestellt ist. In Anlehnung an Charlottes Spitznamen wird das Holzhaus auch liebevoll "Haus Petermann" genannt. In der Berliner Gesellschaft erweisen sich die von Corinth auserwählten, ländlichen Motive als äußerst beliebt - die oberbayerische Idylle trägt noch exotische Züge, so kompliziert und strapaziös gestaltet sich die Anreise. Corinth widmet sich in den folgenden Jahren in zahlreichen Ölgemälden und Handzeichnungen wiederholt seiner geliebten Szenerie, kann sich an ihr nicht satt sehen. Er schreibt: "Diese ganze Pracht ist so schön, daß sich die Feder, wenn sie nicht schon an und für sich so widerborstig wäre, sträuben würde, all das Schöne niederzuschreiben. Zur Erklärung würde genügen, [..] zu sagen: eine 'bildschöne Gegend'." (Lovis Corinth, 1921, zit. nach: Lovis Corint. Die Bilder vom Walchensee - Vision und Realität, Kunsthalle Bremen u. a., 22.6.-17.8.1986, S. 23.). [CH]



24
Lovis Corinth
Walchensee, Um 1920.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)