Auktion: 469 / Contemporary Art am 09.06.2018 in München Lot 834

 

834
Wolfgang M. Heckl
Coronen dancing, 2018.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Coronen dancing. 2018.
Acryl auf Leinwand . Nach rastertunnelmikroskopischer Aufnahme von Self-Assembly-Molekülen auf Kristalloberfläche in 100-Millionen-facher Vergrößerung.
Rechts unten bzw. mittig signiert und datiert. 94 x 107 cm (37 x 42,1 in).
Aus der Reihe "Molecular Art". Selbstorganisierte molekulare Komposition aus Trimesinsäuremolekülen (C9O6H6) mit koadsorbierten festen (grünlichen) und rotierenden (bläulichen) Coronenmolekülen (C24H12). [CH].

PROVENIENZ: Aus dem Atelier des Künstlers.

"Wolfgang M. Heckl ist als Nanowissenschaftler und Künstler ein kreativer Grenzgänger im Bereich Science & Art, der seine Art des Malens auf molekulare Selbstorganisationsprozesse zurückführt und damit einen neuen Stil begründet hat, den er Molekülismus nennt. [..] Wissenschaft beginnt dort, wo die natürliche Wahrnehmung aufhört. Heckl hat es verstanden, die Formenwelt, die uns die apparative Perzeption erschließt, qua Malerei in den Horizont der natürlichen Wahrnehmung zu transportieren. Seine molekularen Kompositionen schaffen eine neue Dialektik jenseits von Abstraktion und Figuration."
Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel, Vorstand, Chairman und CEO des ZKM (Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe)

"Das Gemälde zeigt das Ergebnis eines natürlichen supramolekularen Selbstassemblierungsprozesses aus Trimensinsäure- (in orange) und Coronenmolekülen (in blau und grün), den ich auf einer Graphit-Kristalloberfläche (schwarz) dirigiert habe. Diese Art des molekularen Malens habe ich Molekülismus (molecular art) genannt.
Im Nanozän, dem Zeitalter der Erkenntnissuche bottom up, habe ich mich mit der Frage des Zusammenhangs von Wissenschaft und Kunst aus der Sichtweise eines Physikers, der den Gestaltungsprozeß seines Werkes zu analysieren versucht, beschäftigt. Die Analyse des Prozesses, wie aus nanoskopischen Vorgängen des Übertragens von Pigmenten vom Pinsel auf die Leinwand ein makroskopisch sichtbares Kunstwerk entsteht, hat mich dabei in diminuisierender Weiterentwicklung des Begriffs des Pointillismus auf die Namenschöpfung des meine Malerei kennzeichnenden Begriffs des 'Molekülismus' gebracht.
So einfach zu verstehen der Begriff der vom Künstler initiierten gezielten Anordnung von Nanoteilchen auf einer Leinwand zu sein scheint, so verblüffend erscheint mir doch bei näherer Betrachtung der Vorgang, und vor allem das makroskopisch sichtbare Ergebnis, hält man sich die Kluft bei der Überbrückung der Dimensionalität vor Augen, die von einzelnen Molekülen ausgeht und dann typischerweise etwa ein Mol, also ca. 6 mal 10 hoch 23 Teilchen an Farbmolekülen zu dem mit bloßem Auge erkennbaren Endergebnis des Gemäldes formt."



834
Wolfgang M. Heckl
Coronen dancing, 2018.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)