Auktion: 466 / Klassische Moderne II am 07.06.2018 in München Lot 101

 

101
Lyonel Feininger
Gelmeroda VII, 1918.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Gelmeroda VII. 1918.
Holzschnitt.
Prasse W 6 I. (von II.). Signiert. Auf chamoisfarbenem Velin. 40,2 x 33,2 cm (15,8 x 13 in). Papier: 64,4 x 44 cm ( 25,3 x 17,3 in).
[CH].

PROVENIENZ: Privatsammlung Niederlande.

Den Sommer 1918 verbringt Feiniger in Braunlage. Es entsteht eine umfassende Anzahl an Holzschnitten, wie unter anderem unser vorliegendes Objekt. Dieses gehört zu einer Reihe von Bildern, die den Künstler von 1906 bis 1936 beschäftigen. Die Arbeiten zeigen die Kirche von Gelmeroda, eine nur wenige Kilometer von Weimar entfernte Dorfkirche. 1906 entdeckt der Künstler bei seinem ersten Besuch in Weimar diese Kirche und zeichnet sie an Ort und Stelle. Von Anfang an war es der Kirchturm, der ihn interessierte; achteckig, mit einem hohen spitz zulaufenden Punkt. In unterschiedlichen Medien und Techniken zeigt der Künstler verschiedene Ansichten und Kompositionen des Arrangements. Die vielfältigen Gemälde, Zeichnungen und Holzschnitte zeugen davon, wie sehr ihn das Thema beschäftigt und zu immer wieder neuen Bildlösungen anregt. In Feinigers Holzschnitten finden wir die gleiche Monumentalität, die er im Bild erreicht. Er braucht Schwarz und Weiß als diametrale Kräfte, die in großen Flächen den Raum gestalten. Er kontrastiert Fläche und Gewicht und erreicht in dem Konflikt des Widerspruchs die Ruhe in der Bewegung. In diesem Medium kann er die vielen Seiten seines Temperaments ausdrücken - seine Verspieltheit, seine Vorliebe für Groteskes, ebenso wie die durchdachten Raumlösungen. [CE]



101
Lyonel Feininger
Gelmeroda VII, 1918.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)