Auktion: 459 / Klassische Moderne I am 09.12.2017 in München Lot 623

 

623
Erich Heckel
(Fränzi) Kind in der Hängematte, 1909.
Aquarell
Schätzung:
€ 90.000
Ergebnis:
€ 243.750

(inkl. Käuferaufgeld)
(Fränzi) Kind in der Hängematte. 1909.
Aquarell und schwarze Kreide.
Unten rechts signiert und datiert. Unten links betitelt. Auf dünnem, glatten Zeichenpapier. 22,5 x 28,5 cm (8,8 x 11,2 in) , blattgroß.

PROVENIENZ: Graphisches Kabinett Wolfgang Werner, Bremen (verso auf der Rahmenrückpappe mit dem Etikett) (hier betitelt "Fränzi").
Privatsammlung Großbritannien.
Grisebach, Berlin, Auktion 100, 7.06.2002, Los 27.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

AUSSTELLUNG: Max Pechstein and the Artists of the Brücke, New York, Helen Serger Galerie La Boetie, Oktober-Dezember 1984, Kat.-Nr. 29 (verso auf der Rahmenrückpappe mit Etikett).
Die Brücke in Dresden 1905-1911, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister 20.10.2001-6.1.2002, Kat.-Nr. 348.
Der Blick auf Fränzi und Marcella - Zwei Modelle der Brücke-Künstler, Heckel, Kirchner und Pechstein, Sprengel Museum Hannover 29.8.2010-9.1.2011, Kat.-Nr. 64 mit Farbabb. S. 93.

"Mit diesen frühen Arbeiten, subsummiert unter den Bezeichnungen 'Brücke' und 'Expressionismus' und verbunden mit dem der eigenen Jugend bewußten Aufbruch in neue Ausdrucksformen und Inhalte der Malerei hat Erich Heckel Inkunabeln der Kunst des 20. Jahrhunderts geschaffen und dem Aquarell neue gestalterische Möglichkeiten eröffnet."
Werner Mayer, in: Ausst.-Kat. Erich Heckel. Aquarelle, Reutlingen 1988, S. 9

Die hell leuchtende und intensive Farbigkeit zeichnet die Aquarelle während Erich Heckels Dresdner "Brücke"-Zeit aus; sie sind von skizzenhafter Spontanität der Komposition geprägt. Die Dargestellte ist zweifelsfrei Fränzi, sie ist ab 1909 immer wieder Modell für die "Brücke"-Künstler. Als Erich Heckel 1958 von Roman Norbert Ketterer gefragt wird, woran er sich mit Blick auf das Jahr 1909 besonders erinnere, antwortet er: "In meiner Erinnerung ist sie [Fränzi] [..] ein spezielles Ereignis aus dem Jahr 1909 und steht mit der Formulierung der relativ flächigen Malerei in Verbindung [..] Es sind Bilder, die mit verdünnter Farbe gemalt wurden [..] Im Jahr 1909 wurde diese Malweise [..] für uns zur allgemeinen Regel." (zit. nach: Klaus Albers/Gerd Presler, Festschrift für Eberhard W. Kornfeld zum 80. Geburtstag, Sonderdruck, S. 215). Unser Aquarell ist beispielhaft für diese Entwicklung.



623
Erich Heckel
(Fränzi) Kind in der Hängematte, 1909.
Aquarell
Schätzung:
€ 90.000
Ergebnis:
€ 243.750

(inkl. Käuferaufgeld)