Auktion: 455 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.11.2017 in München Lot 49

 

49
Franz von Lenbach
Lily Merk, Um 1902.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Lily Merk. Um 1902.
Öl auf Leinwand.
130,5 x 97 cm (51,3 x 38,1 in).
Verso auf der Leinwand mit handschriftlich bezeichnetem Etikett. [CB].

PROVENIENZ: Sammlung Generalkonsul Albert Heilmann und Mary Heilmann-Stuck, München (verso auf der Leinwand mit handschriftlich bezeichnetem Etikett).
Privatsammlung Brasilien.

Lenbach spezialisiert sich bereits um 1870 auf das Porträtfach, erlangt mit dem Bildnis von Otto Fürst Bismarck (1878/79) großen Ruhm und wird damit zum gesuchten Porträtisten seiner Zeit. Wie in dem vorliegenden Gemälde bedient er sich in seinen Bildnissen bewusst einer dunklen, meist tiefbraunen Palette, aufgehellt durch eine gezielte Lichtführung auf das Gesicht der dargestellten Personen. Zugleich verleiht er ihnen damit eine - bei den alten Meistern erst durch die Zeit erworbene - Patina, um die Bedeutung der Dargestellten zu steigern. Lenbach entwickelt somit einen eigenen Porträtstil, der ihn mit großem künstlerischen Können und Einfühlungsvermögen zum "Geschichtenschreiber seiner Zeit" werden lässt.
Lily Merk (1871-1945), Gattin des Münchner Hofjuweliers Paul Merk, gilt um die Jahrhundertwende als außerordentliche Schönheit. Sie wird nicht nur von Franz von Lenbach mehrfach gemalt, auch Grützner und Kaulbach porträtieren die feine Dame der Münchner Gesellschaft. Lenbach zeigt sie stets in ähnlicher selbstbewusster Haltung mit zurückgenommenem Kopf. Auffallend ist vor allem die turbanartige Kopfbedeckung mit Federschmuck, der ausladende Pelzkragen und der rote Gürtel auf dem dunklen Mantel. Eine sehr ähnliche Version des Porträts befindet sich im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen.



49
Franz von Lenbach
Lily Merk, Um 1902.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 9.375

(inkl. Käuferaufgeld)