Auktion: 460 / Contemporary Art am 09.12.2017 in München Lot 753

 

753
Axel Heil
Papillon (Nina de Montparnasse), 2009/2013.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Papillon (Nina de Montparnasse). 2009/2013.
Mischtechnik . Transferprint und Gesso auf durchgefärbter Baumwolle, auf zwei montierten Keilrahmen.
Verso auf der umgeschlagenen Baumwolle signiert sowie mit Richtungspfeilen versehen. Verso auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand abermals mit einem Richtungspfeil. 200 x 120 cm (78,7 x 47,2 in).
[FS].

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: \cf1 Axel Heil. Herr Ober, ein Stühlchen, bitte, die Dame möchte unten weiter essen, Galerie Clemens Thimme, Karlsruhe 18.1.-22.2.2014.
Axel Heil, Pfandhaus Adorno, 8. Salon, Hamburg 31.1.-7.3.2015.

„Die Kunst von Axel Heil bewegt sich ebenso systematisch wie gegen jedes System in einem Zwischenbereich, spielt mit billigen Stoffen und der hohen Kunst, mit dem Zufall und dem Erbe der Moderne, um zu bewahren und zu beleben, was damals Schwierigkeiten machte und immer noch genau mit diesem Element präsent sein soll.“
Roberto Ohrt

\cf1 Axel Heil ist ein wahrer Universalist der zeitgenössischen Kunstwelt. Er tritt als Künstler, Kurator, Autor, Buchgestalter, Herausgeber, Archivar, Sammler, Agent und auch als Lehrer in Erscheinung. Neben der Malerei gehören zu seinem künstlerischen Schaffen auch computerbearbeitete Fotografien, drucktechnische Transferverfahren, große Rauminstallationen und Objektskulpturen aus unterschiedlichen Materialien, die das Bild des Sich-nicht-festlegen-lassens des Künstlers komplettieren und seiner Kunst eine große Offenheit verleihen. Bei der hier vorliegenden Arbeit kombiniert Heil malerische Elemente mit dem Verfahren des Farbtransferprints. Als Vorlage dient ihm eine kolorierte Fotografie aus den frühen Zwanzigerjahren, die eine junge Dame in eleganter Kleidung und mit modischer Toque zeigt. Das Motiv verwendet der Künstler gleich vier Mal: In Anknüpfung an die Darstellungstradition der doppelköpfigen Spielkarte spiegelt er es an der Mittelachse senkrecht sowie auch in der Waagrechten. Durch die besondere Haltung der Frau entsteht so die charakteristische Form eines Schmetterlings (französisch "papillon"), auf die auch der Werktitel verweist. In dieser kecken Pose erscheint uns die modische Dame als klassisches It-Girl der goldenen 1920er Jahre - ein Begriff, der tatsächlich aus dieser Zeit stammt. Ebenso glamourös wie mysteriös ist dabei auch ihr Name, "Nina de Montparnasse". Sein Klang weckt Assoziationen zur Bohème, dem ausschweifenden Nachtleben und den Pariser Künstlerzirkeln der Jahrhundertwende und erinnert uns gleichzeitig an bekannte Künstlermusen wie Kiki de Montparnasse, Modell Man Rays, oder Nina de Montparnasse, die es als Modell und Prostituierte zur späteren Ehefrau des amerikanischen Kunstmäzens Leo Stein wurde. Diese inhaltliche Vielschichtigkeit des Motivs, transportiert durch die spielerische Rafinesse seiner Komposition, macht das hier angebotene Werk zu einem typischen Beispiel der Kunst von Axel Heil. [FS]



753
Axel Heil
Papillon (Nina de Montparnasse), 2009/2013.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)