Auktion: 457 / Klassische Moderne II am 07.12.2017 in München Lot 56

 

56
Erich Heckel
Rosen, 1921.
Gouache
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Rosen. 1921.
Gouache und Aquarell über Bleistift .
Unten rechts signiert und datiert, unten links betitelt. Auf Zeichenpapier. 64 x 47,2 cm (25,1 x 18,5 in) , blattgroß. [KD].

Leuchtende Komposition der zwanziger Jahre, die im Hintergrund wohl die schlafende Frau des Künstlers, Siddi Heckel, zeigt und somit einen intimen Moment im Leben des Künstlers dokumentiert.
Mit einer Foto-Expertise von Renate Ebner M.A., Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, vom 23. November 2016. Die Arbeit ist im dortigen Archiv verzeichnet.

PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland.
Privatbesitz (vom Vorgenannten 1958 durch Erbschaft erhalten).

In der Übergangsphase der zwanziger Jahre sind die Arbeiten von Erich Heckel noch stark von dem Impuls der Zeit des Expressionismus geprägt. Die Formen sind fester, der Pinselduktus energisch. Einzig die Farbwahl wird gemildert und deutet bereits auf Heckels Spätwerk hin. In seinen Sujets bleibt sich Heckel treu. Die etwas ungewöhnliche Kombination eines bildbeherrschenden Stilllebens mit der schlafenden Frau im Hintergrund, bei der es sich wahrscheinlich um Siddi Heckel, die Frau des Künstlers handelt, ist für die Entstehungszeit charakteristisch. Das einfache Motiv beherrscht den Vordergrund. Alle narrativen Elemente sind, sofern überhaupt vorhanden, in den Hintergund gerückt. Die Nähe der Neuen Sachlichkeit, die die zwanziger Jahre der deutschen Kunst nachhaltig prägen sollte, ist hier, wenn auch nur in Andeutungen, nachvollziehbar. Interessant ist die Mischung von Aquarell und Gouache, die dem Werk seine fast gemäldehafte Wirkung verleiht. Sie wird von Heckel später zugunsten des reinen Aquarells aufgegeben.



56
Erich Heckel
Rosen, 1921.
Gouache
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)