Auktion: 449 / Klassische Moderne I am 10.06.2017 in München Lot 251

 

251
Lyonel Feininger
Teltow IIII, 1914.
Kohlezeichnung
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 32.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Teltow IIII. 1914.
Kohlezeichnung mit Rahmung in Tuschfeder.
Links unten signiert, rechts unten datiert und mittig betitelt. Auf chamoisfarbenem Ingres-Bütten (mit dem Wasserzeichen T L France). 23,5 x 29,7 cm (9,2 x 11,6 in), blattgroß.

Vom Kubismus beeinflusste, dichte Zeichnung.
Achim Moeller, Geschäftsleiter des Lyonel Feininger Project LLC, New York – ­Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1426-05-17-17 registriert ist, bestätigt.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Lyonel Feininger insofern eine Ausnahmeerscheinung, als seine Arbeiten - seien es nun die Zeichnungen, die Gemälde oder die Druckgrafik - in der ungewöhnlichen Dichte ihrer Aussagen einen besonderen Platz in dieser Epoche der deutschen Kunst beanspruchen. Die fünfzig Jahre, die Lyonel Feininger in Deutschland lebte, haben ihn und seine Kunst auf eine einmalige Weise geprägt, die nachhaltig bis an sein Lebensende dauerte. Feininger findet in Deutschland seine Motive in verwinkelten Städten und Dörfern, aber auch an der von ihm so geliebten Ostsee. Sie haben ihn zu Kompositionen inspiriert, die ihre sehr eigene Gestaltungsweise in sich trugen. Die Dichte der Zeichnung, aber auch ihre fast konstruierte Leere, wird zum bedeutenden Ausdrucksmittel seiner Werke. Lyonel Feininger ging es um die Verbildlichung innerer Zusammenhänge, die sich im real Landschaftlichen so nicht darstellen und erst in seiner künstlerischen Interpretation sichtbar werden. Das Motiv dieser Zeichnung wurde von Feininger in dem Gemälde "Teltow II" von 1918 wieder aufgenommen und fast kompositionsgleich verwirklicht (vgl. Hess 185). [KD]



251
Lyonel Feininger
Teltow IIII, 1914.
Kohlezeichnung
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 32.500

(inkl. Käuferaufgeld)