Auktion: 460 / Contemporary Art am 09.12.2017 in München Lot 703

 

703
Imi Knoebel
Ohne Titel (Düsseldorf - Berlin 2002), 2002.
Collage
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel (Düsseldorf - Berlin 2002). 2002.
4-teilige Folge von Collage n. Acryl über collagierter Kunststofffolie.
Eines der Blätter verso signiert und datiert. Jeweils verso nummeriert und mit der Blattnummer bezeichnet. Aus einer Auflage von 11 Exemplaren. Jedes Exemplar der Edition ist durch die Handkolorierung der Folien ein Unikat. Jeweils 50 x 38 cm (19,6 x 14,9 in).
[JS].

PROVENIENZ: Galerie Fahnemann, Berlin.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (beim Vorgenannten erworben).

"Oft ist es das Wenige, das vollkommen genügt, und wo du einfach von allem sonst nur belästigt wirst, weil es zu viel ist.“
Imi Knoebel, zit. nach: Welt N 24 vom 25.12.2015

Klaus Wolf Knoebel kommt am 31. Dezember 1940 zur Welt, er verbringt seine Kindheit bei Dresden, bevor die Familie 1950 nach Mainz zieht. An der Werkkunstschule in Darmstadt lernt Imi Knoebel 1962-1964 nach der Idee des Bauhaus-Vorkurses von Johannes Itten und Lászlo Moholy-Nagy. Dort lernt er Rainer Griese kennen, beide nehmen den Vornamen Imi an, eine Abkürzung, die sich die Freunde zum Abschied zurufen. Fasziniert von der Lehrerpersönlichkeit Joseph Beuys wechselt das Duo 1964 an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo sie sich jedoch deutlich von den übrigen Beuys-Schülern absetzen wollen. Schon damals beschäftigt sich Knoebel in analytischen Serien mit dem Verhältnis von Raum, Trägergrund und Farbe. Die Reduktion auf die elementaren Koordinaten der Malerei ist dem zweiten großen Vorbild, Kasimir Malewitsch, verpflichtet. Nach puristischen Linienbildern, Lichtprojektionen und weißen Bildern (1972-75) verwendet Knoebel 1974 erstmals Farbe. Seit 1975 arbeitet Knoebel an der Werkgruppe der "Mennigebilder", benannt nach der im Stahlbau üblichen Rostschutzfarbe Mennigefarbe, die der Künstler hierfür verwendet. Nach diesen polygonalen Tafeln tauchen in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre noch freiere Spielformen auf, die auch in ihrer Farbgebung die ganze Palette umfassen. Als Ausdrucksmittel verwendet Knoebel gerne die Collage, bei der er verschiedene Farbklänge zusammensetzt. Bei der hier angebotenen vierteiligen Serie entstehen so ineinandergreifende, sich kompositorisch und farblich gegenseitig immer wieder aufgreifende und weiterführende Konstellationen. 2008 erhält Imi Knoebel den Auftrag zu sechs Glasfenstern für die Kathedrale von Reims, die 2011 eingesetzt werden. Neben musealen Einzelausstellungen u. a. in Düsseldorf 1975, Winterthur bzw. Bonn 1983 und Hamburg 1992 sowie 2003 ist Knoebel auch an wichtigen Gruppenausstellungen wie der documenta 5, 6, 7 und 8 vertreten. 1996 findet im Haus der Kunst, München, eine große Retrospektive seines Werkes statt. Seitdem hat sich die Liste der Einzelausstellungen um zahlreiche Punkte verlängert. Bspw. stellt Knoebel 2004 in der Hamburger Kunsthalle, 2010 im Museum Giacomo Guidi Arte Contemporanea in Rom und 2014 im Kunstmuseum Wolfsburg aus. [FS].



703
Imi Knoebel
Ohne Titel (Düsseldorf - Berlin 2002), 2002.
Collage
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 20.000

(inkl. Käuferaufgeld)