Auktion: 451 / Kunst nach 1945 I am 10.06.2017 in München Lot 825

 

825
Fritz Winter
Blau und Gelb, 1964.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 45.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Blau und Gelb. 1964.
Öl auf Leinwand.
Nicht bei Lohberg. Rechts unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in).

Kontrastreiche und zugleich äußerst farbharmonische Arbeit.
Mit einer Expertise von Frau Dr. Gabriele Lohberg, Trier, vom 1. Juni 2017.

PROVENIENZ: Galerie Schüler, Berlin.
Privatbesitz Berlin (vom Vorgenannten erworben; seither in Familienbesitz).

In den sechziger Jahren bevorzugt Winter eine Malerei, die ihre Spannung im Dualismus zweier dominierender Farben sucht, und so ist es die Farbkonfrontation von Blau und Gelb, die für die vorliegende Komposition titelgebend ist. Seine Farbfelder sind in sich homogen. Sie korrespondieren mit benachbarten Zonen über ausufernde Grenzen hinweg. Lohberg verweist in diesem Zusammenhang auf analoge Gestaltungsmerkmale bei Ernst Wilhelm Nay und Serge Poliakoff. Doch Winter gibt das einmal gefundene Kompositionsschema nicht auf. Seine Farben agieren auf verschiedenen Ebenen. Die Berührung ist also nur scheinbar. In "Blau und Gelb" sind es die differenzierten Blautöne, die starken Akzente in Gelb und das zu einer luftigen Transparenz hin aufgemischte Grün, das sich als Mischfarbe aus den für die Komposition entscheidenden Grundtönen Blau und Gelb entwickelt, die sich vor dem hellen Grund ausbreiten und geradezu frei zu bewegen scheinen. Und doch ist gleichzeitig auch eine kontemplative Ruhe zu erkennen. Die Nuancen sind gebrochen, sie wirken nicht unmittelbar auf den Betrachter. Der Farbkanon in seiner Gesamtheit wirkt ausgeglichen. Winters Bestreben, die Komposition ganzheitlich zu sehen, kulminiert hier im Dialog zweier Farben zu einer spannungsvollen Harmonie.



825
Fritz Winter
Blau und Gelb, 1964.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 45.000

(inkl. Käuferaufgeld)