Nach den energetischen Bildern, die unmittelbar nach Winters Entlassung aus der russischen Kriegsgefangenschaft von 1949 bis 1951 entstanden, wendet er sich Anfang der 50er Jahre den Formzeichenbildern (Gabler) zu. Wie beispielhaft in der vorliegenden Arbeit setzt Winter in dieser Phase irreguläre, schwebende Formzeichen ins Bild, die noch nicht mit dem Grund verankert sind und sich durch kontrastreiche Farbdistanzen von dem eher diffusen Hintergrund abheben. Die Formzeichen sind in einen sich stets wandelnden Prozess eingebunden. Sie verdichten sich entweder zu festen Formfragmenten oder sie schweben bereits wieder ihrer Auflösung entgegen. Malerisch schafft Winter ein Spannungsfeld zwischen formaler Ordnung und gestischer Abstraktion. [EL]