Auktion: 437 / Kunst nach 1945 I am 10.12.2016 in München Lot 884

 

884
Eduardo Paolozzi
Daedalus, 1990.
Bronze
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 85.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Daedalus. 1990.
Bronze mit brauner Patina.
Verso mit dem Namenszug, zweifach datiert sowie bezeichnet "Unikat". Unikat. Höhe: ca. 157 cm (61,8 in).
Insgesamt sind vier weitere, leicht variierte Varianten des Daedalus-Motives bekannt, denen das vorliegende Unikat zeitlich vorausgegangen ist. Ein "Daedalus on wheels" aus dem Jahr 1993 befindet sich in der Tate Britain, London, sowie ein weiterer "Daedalus on Wheels" aus dem Jahr 1991 in der Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh. [JS].

Wir danken Professor Robin Spencer für die freundliche Beratung. Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.

Paolozzis künstlerische Arbeit ist zunächst vom Surrealismus geprägt, bevor er zu einem der wichtigsten Protagonisten der britischen Pop-Art wird. Später wendet er sich der Bildhauerei zu und wird vor allem für seine großen, lebensechten Skulpturen bekannt, die er mit kubistischen Elementen kombiniert oder deren Form er in kubistischer Manier dekonstruiert. Paolozzis Skulpturen verkörpern in ihrer Heterogenität das Gespaltensein der menschlichen Existenz. Der Künstler bringt die unterschiedlichen Teile zueinander und formt aus ihnen eine Figur. Das "Recycling" erfährt hier eine Umdeutung im Sinne eines Neubeginns und nicht, wie ursprünglich gedacht, als Akt einer endgültigen Auflösung. In der vorliegenden Skulptur verwächst Organisches mit Unorganischem zu einer seltsamen Einheit und Starre - als ob das Leben sich hier dem fortlaufenden Prozess einer Entmenschlichung beugt.



884
Eduardo Paolozzi
Daedalus, 1990.
Bronze
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 85.000

(inkl. Käuferaufgeld)