Auktion: 432 / Klassische Moderne I am 11.06.2016 in München Lot 336

 

336
Heinrich Campendonk
Blaue Figur, Wohl 1918/1919.
Aquarell
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Blaue Figur. Wohl 1918/1919.
Aquarell und Gouache mit Pinselzeichnung über Kreide.
Firmenich 477AD. Auf Velin, auf Karton aufgezogen. 29,3 x 34,7 cm (11,5 x 13,6 in). Blattgroß. Unterlagekarton: 37 x 40,7 cm (14,5 x 16 in).

Farbstarke, frühe Arbeit.
Mit einer Bestätigung von Edith Campendonk (in Kopie).

PROVENIENZ: Sammlung Dr. Margarete Stegmann, Dresden.
Privatbesitz.
Klipstein und Kornfeld, Bern 112. Auktion Bern 1964.
Galerie Gunzenhauser, München (1989).
Privatsammlung Süddeutschland.

In den Arbeiten von Heinrich Campendonk lassen sich viele Bezüge finden, die den Zeitgeist reflektieren. Da ist zum einen die Nähe zur französischen Kunst der Zeit, vor allem des Kubismus, zum anderen lassen sich formale Aspekte ausmachen, die eindeutig auf Campendonks Malerkollegen, hier vor allem Franz Marc, hinweisen. Das Entscheidende ist jedoch, wie Campendonk diese Einflüsse zu seiner ihm eigenen Bildsprache verarbeitet hat, von der die vorliegende Arbeit in einer besonderen Weise beeinflusst ist. Der Hang, die teils kompakten Formen aufzulösen, um sie dann in eine magische Farbwelt einzubinden, lässt sich ebenso in Arbeiten der Malerkollegen des "Blauen Reiter" verfolgen, dem auch Campendonk angehörte. Es sind halb reale Traumwelten, die seine Werke inhaltlich bereichern und ihnen gleichzeitig eine Aura des Losgelöst-Fragmentarischen verleihen. Die Inhalte sind verschlüsselt. Sie zu lesen und im Kontext zur Gesamtkomposition zu sehen, ist die überraschend freudvolle Aufgabe des Betrachters.



336
Heinrich Campendonk
Blaue Figur, Wohl 1918/1919.
Aquarell
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 131.250

(inkl. Käuferaufgeld)