Auktion: 432 / Klassische Moderne I am 11.06.2016 in München Lot 348

 

348
Otto Dix
Porträt eines Pfeiferauchenden, Um 1917.
Gouache
Schätzung:
€ 24.000
Ergebnis:
€ 62.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Porträt eines Pfeiferauchenden. Um 1917.
Gouache.
Pfäffle G 1917/30. Rechts oben signiert. Verso bezeichnet: "Gefr. L.". Auf braunem Packpapier. 28,5 x 28 cm (11,2 x 11 in), blattgroß.

Farbfrische Gouache aus der Serie der Kriegsbilder.

PROVENIENZ: Lempertz Köln, 469. Auktion, 1962, Kat.-Nr. 157.
Lempertz Köln, 485. Auktion, 1965, Kat.-Nr. 206 mit Abb. Tafel 26.
Sotheby Parke Bernet, New York, 1974.
Privatsammlung USA.

AUSSTELLUNG: A Century of Art 1880-1980, Nassau County Museum of Fine Art, Roslyn N. Y. (mit dem losen Ausstellungsaufkleber).

Die gesellschaftlichen Verwerfungen, ausgelöst durch den Ersten Weltkrieg, hat kein Künstler seiner Zeit so eindringlich beschrieben wie Otto Dix. Seine bereits während des Krieges entstandenen Zeichnungen und Gouachen sind Zeugnis einer sich auflösenden Gesellschaft. Die Porträts, die um diese Zeit entstehen, spiegeln den gesellschaftlichen Zustand dieser Zeit. Eine scheinbare Gelassenheit der Modelle verbirgt nur schwer die seelischen Erschütterungen, die als Folge der Grausamkeiten dieses Krieges ihre Spuren in den Gesichtern der Dargestellten hinterlassen haben. Alle Phrasen von Heldenmut und Opfertod werden hier bloßgestellt und die nackte Wahrheit einer ihrer Illusionen beraubten Generation tritt zutage. Dix hat dies alles mit einer differenziert klaren Sicht geschildert. Es erscheint in seiner Direktheit brutal, ist aber eines der bedeutendsten künstlerischen Zeugnisse in der deutschen Kunst der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg.



348
Otto Dix
Porträt eines Pfeiferauchenden, Um 1917.
Gouache
Schätzung:
€ 24.000
Ergebnis:
€ 62.500

(inkl. Käuferaufgeld)