Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 268

 

268
George Grosz
Arbeitslos, 1920.
Aquarell
Schätzung:
€ 75.000
Ergebnis:
€ 95.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Arbeitslos. 1920.
Aquarell und Tuschpinselzeichnung mit Spritztechnik.
Rechts unten signiert. Auf dünnem Karton. 65 x 52 cm (25,5 x 20,4 in), blattgroß.

Ausdrucksstarke sozialkritische Zeichnung aus den 1920er Jahren.
Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier von Ralph Jentsch aufgenommen.

PROVENIENZ: Christie's London, 2.12.1986, Lot 249.
Privatsammlung.

In der Fülle der Zeichnungen, die George Grosz schafft, nehmen die mit sozialkritischen Themen eine besondere Stellung ein. George Grosz hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit die auseinandertriftende deutsche Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg in ihren vielfältigen Spektren festgehalten. Seine Zeichnungen und Aquarelle zeigen den Menschen innerhalb einer Gesellschaft, die jede Bodenhaftung verloren hatte. Die dumpfe Ergebenheit sowohl der spießigen Kleinbürger als auch die Aussichtslosigkeit derer, die diese Gesellschaft an den Rand gespült hatte, ist in seinem zeichnerischen Werk, vor allem dem der zwanziger und dreißiger Jahre überdeutlich nachvollziehbar. Grosz brauchte nicht weit zu gehen. Berlin war der Schmelztiegel dieser Jahre, die für die einen die Goldenen und für die Mehrheit die Erniedrigendsten waren. Arbeitslosigkeit war das Indiz für sozialen Abstieg, ein Phänomen das bis in unsere Zeit ein Menetekel geblieben ist.



268
George Grosz
Arbeitslos, 1920.
Aquarell
Schätzung:
€ 75.000
Ergebnis:
€ 95.000

(inkl. Käuferaufgeld)