Auktion: 424 / Klassische Moderne am 11./13.06.2015 in München Lot 243

 

243
Max Beckmann
Selbstbildnis von vorn, im Hintergrund Hausgiebel, 1918.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Selbstbildnis von vorn, im Hintergrund Hausgiebel. 1918.
Kaltnadelradierung.
Hofmaier 125 B b (von II B b). Signiert und nummeriert. Aus einer Auflage von 30 Exemplaren. Auf Velin. 30,7 x 25,5 cm (12 x 10 in). Papier: 54 x 38 cm (21,2 x 15 in).
Herausgegeben vom Verlag R. Piper & Co., München, wohl 1922. Die Nummerierung der 30er Auflage innerhalb der Gesamtauflage von 100 Exemplaren erfolgte durch Günther Franke. [CB].

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Wenn Selbstporträts über das rein Abbildhafte hinaus Befragungen des eigenen Ichs sein sollen, so darf das 1918 radierte Selbstbildnis von Max Beckmann geradezu als ein herausragendes Beispiel dafür angesehen werden. Die kritische Sicht auf sich selbst wird hier zur Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Zweifelnder und zugleich willensbetont energischer kann niemand blicken als Beckmann in diesem Selbstbildnis. Alles wird offenbart: die seelischen Verwerfungen eines gerade überstandenen Krieges, der zugleich das Ende einer Epoche bedeutet, aber auch der Wille, das Begonnene weiterzuführen, möglichen Zweifeln zum Trotz. Beckmann offenbart ein Psychogramm seiner selbst. Eindringlicher kann Kunst nicht wirken, wenn sie sich ihrer Kraft und Würde bewusst ist.



243
Max Beckmann
Selbstbildnis von vorn, im Hintergrund Hausgiebel, 1918.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)