Markus Lüpertz gehört zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Kunst in Deutschland. Er ist zwar derjenige, der in den 1960er Jahren die figurative Malerei entgegen dem Zeitgeschmack wieder belebt und neu definiert, doch erinnert das vorliegende Werk aus dem Jahr 2002 eher an die Farbfeldmalerei, die in den 1950er Jahren in den USA entsteht. Die Farbe und ihre Kommunikationskraft steht hier im Fokus. Diese Erkenntnis macht sich Markus Lüpertz zunutze und untermauert die suggestive Kraft der Farbe mit bedeutungsstarken Worten wie "Stärke", "Gerechtigkeit" und "Weisheit", die alle klassische Tugenden beschreiben. Unsere ausdrucksstarke Arbeit ist die Visualisierung des kreativen Schaffensprozesses für die Gestaltung des Kanzleramtes in Berlin. Lüpertz schafft für das zentrale Treppenhaus allegorische Farbräume, deren Farben bestimmte Tugenden symbolisieren: Blau für Weisheit, Umbra für Stärke, Ocker für Gerechtigkeit, Grün für Klugheit und Rot für Tapferkeit.