Auktion: 424 / Klassische Moderne am 11./13.06.2015 in München Lot 23

 

23
Ernst Ludwig Kirchner
Königin Sivali und ihre Dienerinnen (nach Ajanta-Fresko), Um 1910.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 10.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Königin Sivali und ihre Dienerinnen (nach Ajanta-Fresko). Um 1910.
Bleistiftzeichnung.
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570b) und der handschriftlichen Registriernummer: "KO 142". Rechts oben wohl später von Kirchner bezeichnet und wohl früher datiert: "Indische Malerei 1904 copiert". Auf Bütten. 48 x 33,8 cm (18,8 x 13,3 in), blattgroß. [KD].

Wichtige Zeichnung, die am Beginn der Berliner Jahre des Künstlers einen neuen Malstil einleitet.

PROVENIENZ: Privatsammlung London.

AUSSTELLUNG: Ernst Ludwig Kirchner zum 120. Geburtstag. Die Faszination des Exotischen, München, 30.6.-11.8.2000, S. 11 (mit Abb.).

Um 1911 entstehen die Zeichnungen nach den Ajanta-Fresken, sie zeugen von Kirchners intensivem Studium außereuropäischer Kunst. Ernst Ludwig Kirchner hatte das Plakat für eine Ausstellung mit Gemälden Gauguins in der Dresdner Galerie Arnold entworfen und sich, von dessen Werken aus der Südsee inspiriert, in der Folge mit Literatur über außereuropäische Kunst beschäftigt. Besonders mit dem Werk von John Griffiths "The Paintings in the Buddhist Cave-Temples of Ajanta, Kandesh, India" und dessen hervorragenden Illustrationen, von denen er einige kopiert: "Diese Werke machen mich fast hilflos vor Entzücken. Diese unerhörte Einmaligkeit der Darstellung bei monumentaler Ruhe der Form glaubte ich nie erreichen zu können...Ich zeichnete vieles von den Bildern ab, um nur einen eigenen Stil zu gewinnen" (Kirchner in seinem Tagebuch der Schweizer Jahre, zit. nach: Magdalena M. Möller, Höhepunkt des Expressionismus: Kirchners Berliner Stil der Jahre 1911-1914, in: Ernst Ludwig Kirchner. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik. Eine Ausstellung zum 60. Todestag, München 1998, S. 26).



23
Ernst Ludwig Kirchner
Königin Sivali und ihre Dienerinnen (nach Ajanta-Fresko), Um 1910.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 10.000

(inkl. Käuferaufgeld)