Auktion: 415 / Klassische Moderne am 06.06.2014 in München Lot 329

 

329
Georg Kolbe
Pietà, 1928.
Bronze
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Pietà. 1928.
Bronze mit dunkelbrauner Patina.
Berger 121. Unter dem linken Fuß mit dem Monogramm. Einer von etwa 18 Güssen (davon 4 Lebzeitgüsse). Ca. 38 x 21,3 x 25 cm (14,9 x 8,3 x 9,8 in).
Güsse dieser Bronze sind vermutlich erst ab 1929 entstanden. Bei der vorliegenden Bronze handelt es sich um die mittlere Variation von drei Entwürfen, die zwischen einer kleineren Variante (Berger 120) und einem auch "Große Pietà" genannten Guss (Berger 122) einzuordnen ist.
Wohl posthumer Guss, gegossen von der Bildgießerei Hermann Noack, Berlin (ohne Gießerstempel). [KP].

Mit einem Gutachten von Frau Dr. Ursel Berger, Berlin, vom 16. April 2014.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

LITERATUR: Ludwig Justi, Georg Kolbe, Berlin 1931, S. 7.

Mit ihrem ungewöhnlichen Haltungsmotiv erschließt sich die innewohnende Trauer der "Pietà" erst auf den zweiten Blick, dafür lässt sie den Betrachter ihre Gefühle aber umso stärker nachspüren: "Die 'Pietà' ist eine von Kolbes letzten Bewegungsfiguren von großer Ausdruckskraft. 'Eine nackte Frau beugt sich so, daß sie die Trauer selbst ist.' (Pinder, 1937, S. 12). Die Arme und Beine der Frau fassen die Komposition zu einer Kreisform zusammen, der sich auch der Kopf durch seine Neigung einpasst. Die ungewöhnliche Körperhaltung erinnert an den Ausdruckstanz. Die 'Pietà' gehört zu den Trauer-Figuren, die Kolbe nach dem Tod seiner Frau geschaffen hat." (zit. nach Berger, S. 318).




329
Georg Kolbe
Pietà, 1928.
Bronze
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)