Auktion: 410 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.12.2013 in München Lot 1134

 

1134
Damien Hirst
Spin Painting, 2005.
Acryl
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 34.160

(inkl. Käuferaufgeld)
Spin Painting. 2005.
Acryl und Glitter.
Verso signiert. Auf festem strukturiertem Velin. Durchmesser: ca. 43,2 cm (17 in), Blattgröße.

Diese Arbeit ist vom Hirst Authentication Committee, London, bestätigt.

1965 wird Damien Hirst in Bristol geboren. Am "Goldsmiths College" in London belegt Hirst von 1986 bis 1989 den einzigen gattungsübergreifend orientierten Kurs "Freie Kunst". Schon 1988 erregt Hirst und andere Kunststudenten mit der Ausstellung "Freeze" Aufsehen, die sie in einem leeren Lagerhaus im Hafenviertel Londons präsentieren. Der Kunstsammler und Werbemagnaten Charles Saatchi, der bei dieser Ausstellung auf Damien Hirst aufmerksam wird und ihn fortan regelmäßig in seiner Ausstellung "Young British Artists" präsentiert, wird zum entscheidenden Förderer Hirsts. 1990 folgen weitere Einzelausstellungen in der Woodstock Street Gallery in London, im Institute of Contemporary Art (London) und der Emmanuel Perrotin Gallery in Paris. Für seine Arbeit, die einen 14 Fuß langen Tigerhai in einem Bassin mit Formaldehyd zeigt, erhält Damien Hirst 1992 eine Nominierung für den renommierten Turner-Preis. Ein eingelegtes Schaf im Wasserbecken, eine weitere Formaldehyd-Installation mit dem Titel "Away from the Flock", erregt 1994 die Öffentlichkeit und wird gar von einem erzürnten Besucher mit schwarzer Tinte übergossen. Als Damien Hirst für seine Tierinstallationen 1994 den Turner-Preis erhält, erreicht die Kontroverse um den britischen Künstler ihren Höhepunkt. Gleichzeitig erzielen seine Tierinstallationen auf dem Kunstmarkt Spitzenpreise. Bereits zwei Jahre später aber ebbt die Aufmerksamkeit um den Selbstinszenierer Hirst ab. Damien Hirst versucht sich auf anderen Gebieten, 1996 erscheint sein erster Kurzfilm "Hanging around", er eröffnet ein Restaurant und produziert Pop Songs. Im Alter von 33 Jahren veröffentlicht Damien Hirst 1996 seine Autobiografie. Erst 2000, als in New York eine spektakuläre Ausstellung mit Werken Hirsts eröffnet wird, ist die Aufmerksamkeit für den Briten wieder gestiegen.

Die vorliegende Arbeit zählt zu der Reihe der "Spin Paintings", die sich durch ihre bunt-leuchtende Farbigkeit auszeichnen. Bei dieser Technik wird die Farbe auf einen rotierenden Bildträger aufgetragen und den Zentrifugalkräften freier Lauf gelassen, wodurch es zu opulenten Farbmarmorierungen kommt. Der Entstehungsprozess ist bei diesen Arbeiten primär durch Spontaneität und Zufall geprägt, da der Künstler einzig durch die Wahl der Farben und die Rotationsbewegung Einfluss nehmen kann. Diese Herangehensweise steht im krassen Gegensatz zu den formalen "Spot-Series" von Damien Hirst. Dennoch erkundet er in beiden Werkgruppen den Schaffensprozess von Kunst und die Idee eines imaginären, maschinellen Malers; der Begriff der künstlerischen Handschrift bekommt bei Hirst eine neue Bedeutung. [KP/MS]

Damien Hirst ist u.a. vertreten in:
• Gagosian Gallery, London/New York
• John Berggruen Gallery, San Francisco
• Sammlung Boros, Berlin
• Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt
• Niels Borch Jensen, Berlin
• L&M Arts, New York
• Damien Hirst, Tate Modern, London, 4.4.-9.9.2012
• me Collectors Room, Berlin
• Museum Brandhorst, München
• Rubell Family Collection, Miami
• Stedelijk Museum, Amsterdam
• Tate Gallery, London
• British Council Visual Arts, London




1134
Damien Hirst
Spin Painting, 2005.
Acryl
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 34.160

(inkl. Käuferaufgeld)