Auktion: 409 / Klassische Moderne und Seitenwege der dt.Avantgard am 06.12.2013 in München Lot 214

 

214
Christian Arnold
Mein Bruder Richard, 1922.
Aquarell
Schätzung:
€ 1.400
Ergebnis:
€ 1.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Mein Bruder Richard. 1922/23.
Aquarell und Gouache über Kohle.
Nicht bei Michael. Links unten monogrammiert. Verso von fremder Hand betitelt und bezeichnet. Auf Aquarellpapier. 53,3 x 41,1 cm (20,9 x 16,1 in), blattgroß.

Die vorliegende Arbeit ist in der von der Nachlassverwaltung des Künstlers fortgeführten Ergänzung zum Werkverzeichnis Michael mit der Nummer 233a registriert.

PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (aus dem Nachlass des Künstlers).

Der Zeichner, Maler und Grafiker Christian Arnold wird am 11.3.1889 im mittelfränkischen Fürth geboren. In seiner Heimatstadt studiert er Bildhauerei an der Fachhochschule für Holz. Ab 1908 lebt er in Bremen, wo er für kurze Zeit Malunterricht an der Kunstgewerbeschule nimmt, sich jedoch hauptsächlich autodidaktisch weiterbildet. Zunächst arbeitet Arnold als technischer Zeichner im Bremer Elektrizitätswerk, macht sich jedoch 1924 als freischaffender Künstler selbständig. Arnold wird unter den Nationalsozialisten verfemt. Die Aufnahme in die Reichskulturkammer wird ihm verweigert und 1933 wird er aus dem Künstlerbund Bremen ausgeschlossen. In den Jahren 1942 und 1945 wird er unter politische Anklage gestellt und inhaftiert. Bei der Bombardierung Bremens werden ca. 2.000 seiner Werke zerstört. Arnolds Œuvre weist eine Entwicklung auf, die von expressionistisch geprägten Anfängen bis zu einem neusachlichen Stil reicht. Das hier vorliegende Porträt eines jungen Mannes offenbart die Einflüsse beider Schaffensperioden: ist einerseits die sorgfältige Konturierung Kennzeichen einer neusachlichen Bildsprache, offenbart das Kolorit in seiner Expressivität und seiner Ausdruckskraft eindeutig den Expressionismus als Stichwortgeber. [KP].




214
Christian Arnold
Mein Bruder Richard, 1922.
Aquarell
Schätzung:
€ 1.400
Ergebnis:
€ 1.750

(inkl. Käuferaufgeld)