Auktion: 410 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.12.2013 in München Lot 1101

 

1101
Sabine Dehnel
Spielplatz, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 4.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Spielplatz. 2003.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet mit den Bildmaßen. 150 x 210 cm (59 x 82,6 in).
Sowohl die Zipfelmütze als auch das Metallgestell am Unterrand des Bildes lassen erahnen, dass ein Kind auf einer Rutsche sitzt. Der Betrachter wird aufgefordert, sich selbst vorzustellen, wie diese Person wohl aussieht, und so das Gemälde in seiner Phantasie zu vervollständigen. [DB].

PROVENIENZ: Privatsammlung München.

Sabine Dehnel gehört zu den aufstrebenden Talenten der deutschen Malerei und Fotokunst. Die Malerin und Fotografin wird im Jahr 1971 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Nach einem Aufenthalt in Amsterdam (1992/93) nimmt Sabine Dehnel 1993 ein Studium der Bildenden Kunst und der Philosophie an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz auf, das sie 1999 abschließt. Bis 2000 studiert Sabine Dehnel danach in Mainz als Meisterschülerin. Der Maler Friedemann Hahn ist Sabine Dehnels Lehrer an der Akademie. Er inspiriert auch ihre Hinwendung zur Fotografie. Wie der Lehrer geht auch Sabine Dehnel von dieser Technik aus und befragt sie nach den Bedingungen und Wirkungen ihrer Bildlichkeit und Momenthaftigkeit.
Zunächst entstehen Collagen, später beschäftigt sich Sabine Dehnel mit Vergrößerungen aus eigenen Familienfotografien. Sabine Dehnel wählt dabei bewusst wenig inhaltsgeladene Bildstellen aus, um die autobiografischen Bezüge zu schwächen. Diese Arbeiten führt Sabine Dehnel sowohl mit malerischen als auch mit fotografischen Techniken aus. Ihren besonderen Reiz erhalten die Werke dadurch, dass auch Elemente wie Oberflächenbeschädigungen oder Unschärfe in die Vergrößerungen übernommen werden.

In Sabine Dehnels Werk ist das Verschmelzen medialer Grenzen allgegenwärtig. Meist führt der Prozess der Annäherung an die Wirklichkeit und ihrer anschließenden malerischen Verfremdung von einer fotografischen Momentaufnahme über die Malerei zu einer Installation oder einem C-Print. Malerei und Fotografie werden in Dehnels Œuvre im Zuge dieses Adaptionsprozesses zu einer künstlerischen Einheit verwoben, welche unsere Sehgewohnheiten durch das ständige Oszillieren zwischen Kunst und Wirklichkeit immer wieder auf die Probe stellt.

Zahlreiche Preise und Stipendien begleiten das Schaffen von Sabine Dehnel in den letzten Jahren. Viele internationale Einzelausstellungen machen ihre Werke bekannt, darunter Schauen in Barcelona (2008), Paris (2009), Kopenhagen (2010) oder Albuquerque (2012). Dehnels Arbeiten befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Museum Frieder Burda, Baden-Baden, der Deutschen Bank und dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen. Vom 29. September 2013 bis zum 26. Januar 2014 wird Dehnels Werk in einer Einzelausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert. [JS].
Sabine Dehnel ist u.a. vertreten in:
• Schmalfuss Berlin, Contemporary Fine arts, Berlin
• Martin Asbaek Gallery, Kopenhagen
• Galerie Esther Woerdehoff, Paris
• Galerie Filipp Rosbach, Leipzig




1101
Sabine Dehnel
Spielplatz, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 4.500

(inkl. Käuferaufgeld)