Auktion: 407 / Post War/ Zeitgenössische Kunst am 08.06.2013 in München Lot 321

 

321
Till Freiwald
Lotta, 2008.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 26.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Lotta. 2008.
Aquarell.
Verso signiert und datiert. Auf Aquarellbütten. 218,6 x 152 cm (86 x 59,8 in), Blattgröße.
Fotorealistisch ausgearbeitetes Porträt, das in seiner Monumentalität und Farbigkeit von eindringlicher und zugleich sanfter Erhabenheit zeugt.

AUSSTELLUNG: Galerie Voss, Düsseldorf.

Till Freiwald, 1963 in Lima, Peru, geboren beginnt 1985 mit dem Studium der Bildenden Kunst an der Kunstakademie in Karlsruhe. Nachdem der Meisterschüler von Professor Helmut Dorner seine Ausbildung erfolgreich absolviert, erhält er 1991 das Stipendium des Landes Baden-Württemberg. Noch arbeitet der Künstler abstrakt und malt seine Bilder in Öl. Er selbst reflektiert über diese Zeit, dass ihm während dieser Phase immer etwas in seinem Schaffensprozess fehlt. Kurz darauf wendet er sich immer mehr dem Porträtieren von Personen zu.

Zunächst entstehen die Porträts noch mit seinem gewohnten Medium der Ölfarbe. Immer noch nicht mit seinen Ergebnissen zufrieden, schwingt Freiwald schließlich doch auf die Aquarellmalerei um. Er möchte seine Arbeitsbedingungen so einfach wie nur irgendwie möglich halten – ein Blatt Papier, Aquarellfarben und ein Modell. Während andere Zeitgenössische Porträtisten die Kamera zur Beobachtung oder das entstandene Foto als direkte Vorlage benutzen, malt Freiwald, der stets in Serien arbeitet, seine Modelle nur im direkten Kontakt und fertigt bei seinem ersten Arbeitsschritt kleine Aquarellskizzen an. Zudem steht der Künstler im Dialog mit seinen Modellen. Erst in der Abwesenheit der Dargestellten entwickelt der Künstler seinen eigenen illusionistischen Blick und Eindruck. Die monumental vergrößerten Darstellungen entstehen später ausschließlich aus dem Gedächtnis. Inzwischen fotografiert er seine Modelle jedoch auch, um seine Arbeit im Nachhinein zu überprüfen. Dieses 'Back-Up', wie Freiwald es nennt, braucht er allerdings nicht, um das naturalistische Aussehen seiner Figur zu überprüfen, sondern um sicher zu gehen, dass er subjektiv entwickelte Eindrücke und Wahrnehmungen über das Modell ausdrucksstark erfahrbar gemacht und umgesetzt hat. Über diese Art von Projektion sagt Freiwald: „Das Arbeiten mit einem Modell kann wie der Blick in einen Spiegel sein; mein Blick auf das Modell ist in seinem Blick eingeschlossen“. (www.galerievoss.de 01.05.2013)

Freiwald, der zu einem der gefragtesten Porträtkünstler avanciert, ist neben zahlreichen nationalen und internationalen Einzelausstellungen in der Vergangenheit, inzwischen ständiger Gast bei Gruppenausstellungen, wie in der temporären Ausstellung der Smithsonian National Portrait Gallery in Washington D.C. „Portraiture Now: Drawing on the Edge“. Till Freiwald lebt und arbeitet in Cortona, Italien. [KP/AS].




321
Till Freiwald
Lotta, 2008.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 26.250

(inkl. Käuferaufgeld)