Auktion: 393 / Post War/Zeitgenössische Kunst am 09.06.2012 in München Lot 268

 
David Schnell - Allee II


268
David Schnell
Allee II, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 22.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Allee II. 2003.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 120 x 80 cm (47,2 x 31,4 in).

PROVENIENZ: LIGA Galerie Berlin.
Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Halbzeit, LIGA Galerie Berlin, 12.7.-2.8.2003.

David Schnell gehört zu den Hauptvertretern der "Neuen Leipziger Schule", die als herausragendes künstlerisches Phänomen innerhalb der zeitgenössischen gegenständlichen Malerei gilt. Künstler, die der "Neuen Leipziger Schule" zuzurechnen sind, absolvierten ihre akademische Ausbildung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Dort wurden sie von den Protagonisten der ersten und zweiten Generation der "Leipziger Schule" wie etwa Werner Tübke, Sighard Gille, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer oder Arno Rink unterrichtet. David Schnell, 1971 in Bergisch Gladbach geboren, studiert von 1995 bis 2000 an der HGB in Leipzig. Daran anschließend vervollkommnet er ebendort, gefördert mit einem Sächsischen Landesstipendium, seine künstlerische Ausbildung als Meisterschüler von Arno Rink. 2002 gehört David Schnell zusammen mit Künstlern wie Tilo Baumgärtel, Christoph Ruckhäberle, Martin Kobe, Jörg Lozek und Matthias Weischer zu den Gründungsmitgliedern der Produzentengalerie "LIGA". In Berlin ansässig, leistet "LIGA" bis zur Schließung im Jahr 2004 einen bedeutenden Beitrag zur Positionierung der Malerei der "Neuen Leipziger Schule" und bietet den Künstlern darüber hinaus ein vielbeachtetes Podium für die Präsentation ihrer Werke.

Das traditionelle Genre der Landschaftsmalerei ist David Schnells grundlegendes Thema. Doch hebt er diese mit seinem unverwechselbaren Stil weit über dessen Grenzen hinaus. Die Landschaft dient dem Künstler als Raumkulisse beziehungsweise als Ausgangspunkt, um Fragen der Komposition, Farbgebung und Perspektive zu behandeln. In seinen Bildern fragmentiert er Landschaft sowie Architektur und konstruiert sie zu dynamischen, virtuellen Bild- und Perspektivräumen. In der Luft schwebende Tribünen und Bäume, scheinbar funktionslos in den Boden gesteckte, hoch aufragende Balken fügen sich in unendliche Monokulturen, durchkreuzt allein von verlassenen Straßen und Autobahnbrücken. "Am Anfang hatte ich auch Figuren in diesen Landschaften. Aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass es mir eben nicht um eine Erzählung geht, sondern dass mich Problematiken dieser Räumlichkeiten besonders interessiert haben – und: den Betrachter hinters Licht zu führen und zu täuschen, einfach durch Formspiele und Raumexperimente." (zitiert nach: David Schnell im Interview mit Jochen Stöckmann, www.dradio.de/dkultur/sendung/fazit/1161663/). Genau diese Täuschungen und Raumexperimente werden in der vorliegenden Arbeit exemplarisch verdeutlicht.

International renommierte Museen und Sammlungen zeigen in Einzel- und Gruppenausstellungen Werke des Künstlers, so etwa das Museum der bildenden Künste, Leipzig (2002 und 2003), die Kunsthalle Mannheim (2006), die Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien (2006), das Museo de Arte de Ponce in Puerto Rico (2007) und das Gemeentemuseum Den Haag (2010). David Schnell lebt und arbeitet in Leipzig. [JG].




268
David Schnell
Allee II, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 22.500

(inkl. Käuferaufgeld)