Bronze, bemalt.
An der Unterseite monogrammiert. Eines von 5 Exemplaren. 41 x 24 x 29 cm (16,1 x 9,4 x 11,4 in).
Die Arbeit "Die Bürger von Florenz" besteht aus insgesamt 6 Bronzeköpfen, die unterschiedliche Personen darstellen. Neben der Bronze "Tourist" gibt es außerdem "Der Medici", "Il principe", "S.", "B.C." und "Der Mohr".

PROVENIENZ: Richard Gray Gallery, Chicago (mit dem Galerieetikett).
Mary Boone Gallery, New York.
Privatsammlung.

AUSSTELLUNG: Markus Lüpertz. Skulpturen 1981-1983, Galerie Michael Werner, Köln, 12.11.1983-11.1.1984 (anderes Exemplar).
Markus Lüpertz. Sculptures in Bronze, Waddington Galleries, London, 3.4.-28.4.1984, Ausst.Kat. S. 10 (mit Farbabb., anderes Exemplar).
Carnegie International Exhibition, Carnegie Institute Pittsburgh, 9.11.1985-5.1.1986, Ausst.Kat. S. 179 (mit Abb., anderes Exemplar).
Markus Lüpertz: Skulpturen 1981-1986, Neuer Berliner Kunstverein, Orangerie, Schloß Charlottenburg, Berlin, 5.6.-4.7.1986 (mit Abb., anderes Exemplar).
Standing Sculpture, Castello Rivoli, Turin, 17.12.1987- April 1988, Ausst.Kat. S. 233 (mit Abb., anderes Exemplar).

LITERATUR: Michael Werner (Hg.), Markus Lüpertz. Die Bürger von Florenz, Köln 1983.
Kunstverein Braunschweig (Hg.), Markus Lüpertz, Arbeiten auf Papier, Bilder und Skulpturen, Ausst.Kat. Braunschweig 1987, S. 134 ff.

Es ist ein wahrlich allumfassender Kunstbegriff, den Markus Lüpertz in seiner ausdrucksstarken Kopfplastik aus der Werkgruppe "Die Bürger von Florenz" vorführt, denn ihre kraftvolle Wirkung ist nicht einzig Ergebnis ihres rohen plastischen Formengutes, sondern wird durch die expressive Bemalung ins Dramatische gesteigert. In der Gruppe geeint, und doch jeder für sich seinem Schicksal überlassen - das ist auch die Kernaussage von Auguste Rodins Arbeit "Die Bürger von Calais" - stehen die Köpfe von Lüpertz' Werkgruppe beieinander. Unser Exemplar hebt sich durch eine Besonderheit von den anderen ab, dient ihm doch eine umgedrehte Schüssel als Sockel, die zumindest den Anschein von Körperlichkeit erweckt. Durch die singuläre Auffassung der einzelnen Köpfe wird der Betrachter geradewegs dazu aufgefordert, das Kunstwerk zu umschreiten, es von allen Seiten zu erleben. Dabei erschließt sich nach und nach die Physiognomie des "Touristen", den Lüpertz auf wundersame Weise zum Leben erweckt. [KP].