Auktion: 381 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 04.06.2011 in München Lot 294

 
Horst Janssen - Laokoon - "Die Bäume der Annette"


294
Horst Janssen
Laokoon - "Die Bäume der Annette", 1986.
Farbradierung
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)
Mappe mit 25 Farbradierungen sowie Deckblatt mit Text und Impressum, herausgegeben vom Verlag St. Gertrude, Hamburg 1987
Gäßler 44/1-25. Gädeke 380-404. Alle signiert, datiert und nummeriert (eines 2-fach). In der Platte teils signiert (21), datiert (23) und bezeichnet (20). Exemplar 94/100. Auf feinem Japanbütten. Bis 60 x 49,6 cm (23,6 x 19,5 in)Papier: bis 72 x 53,8 cm (28,3 x 21,2 in).
Gedruckt vom Atelier Peter Fetthauer, Hamburg, und Hartmut Frielinghaus, Hamburg. Lose Bogen, einzeln in Passepartouts montiert, in Original-Halblederkassette, der Deckel mit Namenszug, Verlagskürzel und Titel in Blau, Gold und Schwarz. Vollständig.

Horst Janssen wird am 14. November 1929 in Hamburg geboren. Er wächst bei seiner alleinstehenden Mutter und seinen Großeltern in Oldenburg auf. Nach deren Tod nimmt ihn seine Tante Anna in Hamburg zu sich. Sie meldet den 16-jährigen Janssen an der Landeskunstschule in Hamburg an. Dort studiert er von 1946-52 und wird Meisterschüler bei Alfred Mahlau, der ihm bereits kleinere Aufträge beschafft. Janssen experimentiert mit verschiedenen monotypischen Drucktechniken und fertigt erste Holzschnitte an. 1952 erhält er ein Lichtwark-Stipendium der Stadt Hamburg und er muss die Landeskunstschule verlassen. Janssen kann erste berufliche Erfolge verbuchen und erhält 1957 ein Stipendium vom Kulturkreis des Verbands der Deutschen Industrie. Janssen erfährt erste Ehrungen, so erhält er 1964 den Kunstpreis der Stadt Darmstadt, im Jahr darauf den Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg und es findet die erste Werkschau in der Kestner-Gesellschaft, Hannover statt. Eine Professur an der Landeskunstschule Hamburg lehnt er jedoch ab. 1967 zieht Janssen nach Hamburg-Blankenese in seine "Burg". Nachdem ihm auf der Biennale di Venezia der erste Preis für Grafik verliehen wird, beginnt die Zusammenarbeit mit seinem "Kupferdrucker" Hartmut Frielinghaus und es entstehen verschiedene Mappenwerke, darunter "Hokusai's Spaziergang" und "Hanno's Tod". Sein Werk findet große Beachtung, so erhält er 1975 den Schiller-Preis der Stadt Mannheim und 1978 die Biermann-Rathjen-Medaille der Stadt Hamburg. Es finden zahlreiche Ausstellungen statt, u.a. eine Wanderausstellung durch große amerikanische Museen. 1990 stürzt Janssen mit dem Balkon seines Hauses in die Tiefe. Zudem droht ihm als Folge von Säureverätzungen die Erblindung. 1992 wird ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg verliehen. Janssen stirbt am 31. August 1995. Zwei Jahre nach seinem Tod wird das Janssen-Kabinett in der Hamburger Kunsthalle eingerichtet und im Jahr 2000 eröffnet das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg. Horst Janssen gilt heute als einer der bedeutendsten Grafiker und Zeichner der Nachkriegszeit. Er hinterlässt ein umfangreiches Œuvre, allein seine Radierungen umfassen etwa 3000 Einzelwerke. [DB].




294
Horst Janssen
Laokoon - "Die Bäume der Annette", 1986.
Farbradierung
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 10.625

(inkl. Käuferaufgeld)