Auktion: 300 / Klassiker des XX.Jahrhunderts am 02.06.2006 Lot 359

 
Ernst Ludwig Kirchner - Ballspielende Akte


359
Ernst Ludwig Kirchner
Ballspielende Akte, 1934.
Aquarell
Schätzung:
€ 11.000
Ergebnis:
€ 16.065

(inkl. Käuferaufgeld)

Ballspielende Akte. Um 1934.
Aquarell über Bleistift.
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der hs. Registriernummer "A Da/Bf 43". Auf festem Velin 49,8 x 37,1 cm ( 19,6 x 14,6 in), blattgroß.

Was für Adolf Menzel galt, sollte auch für Ernst Ludwig Kirchner gelten: Mit immer griffbereitem Zeichenstift die Welt zu erkunden. Beide Künstler haben ein äußerst umfangreiches Werk an Zeichnungen hinterlassen, und für beide war das bevorzugte Sujet der Mensch in seinem Alltagsleben. Kirchners Interesse konzentriert sich in den späteren Schaffensjahren auf den bewegten Körper. Neben den Tanzdarstellungen sind es die Sportblätter, die Kirchners zeichnerisches Œuvre erweitern. Ausgehend von den ballspielenden Akten im Freien an den Moritzburger Seen der "Brücke"-Zeit bleibt Kirchner dem Thema treu, um es in seiner späten Davoser Zeit mit den berühmten Wintersportdarstellungen abzurunden. In unserem Aquarell gelingt es dem Künstler, horizontale und vertikale Bewegungsabläufe so harmonisch in eine Komposition einzubringen, dass trotz aller Aktion, die das Blatt zeigt, eine gewisse Ausgeglichenheit gewahrt wird. Weder Menzel noch Kirchner streben die bloße Abbildung gesehener Wirklichkeiten an. Ihr subtiles künstlerisches Empfinden kann als glückliches Regulativ in einem Schaffenprozess angesehen werden, dessen Ergebnisse wir zu den bedeutendsten der Epoche zählen dürfen. [KD]




359
Ernst Ludwig Kirchner
Ballspielende Akte, 1934.
Aquarell
Schätzung:
€ 11.000
Ergebnis:
€ 16.065

(inkl. Käuferaufgeld)