Auktion: 378 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.05.2011 in München Lot 515

 
Alf Lechner - Kreis-Teilung


515
Alf Lechner
Kreis-Teilung, 1990.
Plastik
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 22.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Plastik. Corten-Vierkantstahl, gewalzt
Honisch 471. 110 x 150 x 110 cm (43,3 x 59 x 43,3 in)
Der Profilquerschnitt beträgt 4 x 4 cm, der Ringdurchmesser 110 cm.

Mit einer Fotobestätigung des Künstlers, dort betitelt "Orthopädische Ringskulptur".

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

Der deutsche Bildhauer Alf Lechner wird am 17. April 1925 in München geboren. Seine Künstlerlaufbahn startet er als Maler und lernt 1940 bis 1950 bei dem traditionalistischen Landschaftsmaler Alf Bachmann am Starnberger See. Es entstehen impressionistisch geprägte Landschaften in lockerer Pinselführung, die bald von abstrakteren Formulierungen abgelöst werden. Ab 1950 ist der vielseitig begabte Alf Lechner dann auch als Grafiker, Industriedesigner und Erfinder tätig. Er entwirft Stühle, Leuchten und erfindet Operationslampen, die er in seiner eigenen kleinen Fabrik auch selbst herstellt.
Erst ab 1961 widmet sich Lechner mehr und mehr der Bildhauerei. Es entstehen die ersten Stahlskulpturen. Sie sind einerseits geprägt vom Material Stahl, mit dem sich Alf Lechner fast ausschließlich auseinandersetzt, und andererseits von geometrischen Grundformen, die verschiedentlich aneinandergereiht, multipliziert, geteilt oder verschachtelt werden. Den Künstler reizt am Material Stahl dessen enormer physischer Widerstand, verbunden mit der Formbarkeit und der Vielfältigkeit der Verarbeitungsmöglichkeiten. Im Jahr 1968 findet die erste Einzelausstellung mit den bildhauerischen Werken Alf Lechners statt, welche großen Anklang finden. Die folgenden Werkphasen sind ein kontinuierlicher Prozess der Verfeinerung von Form und Thema.

Seine Skulpturen konzipiert er auch im Hinblick auf den umgebenden Raum und den Abstand zum Betrachter hin. Die für die Bodenaufstellung gestaltete "Kreis-Teilung" vereinigt auf das Klarste die Gundzüge des plastischen Gestaltens von Alf Lechner: das strukturierte Aufbrechen und die Umdeutung geometrischer Grundformen im Raum. Die Arbeit steht gestalterisch in einer Reihe mit den Skulpturen "Kreisrhythmen", 1991 (Musikschule der Stadt Leverkusen), und "Kreisauflösung", 1991 (Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg). Schon Ende der 1970er Jahre hat Lechner in den sogenannten "Flächenabwicklungen" die Umrissform geometrischer Grundformen in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt. Damals gestaltet er mit Edelstahl, im späteren Werk arbeitet er ausschließlich mit Cortenstahl.

Der Künstler erhält mehrere Kunstpreise und ist auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Im Jahr 2000 wird ihm mit der Einrichtung des Alf-Lechner-Museums in Ingolstadt bereits zu Lebzeiten ein würdiges Denkmal gesetzt. [EH].




515
Alf Lechner
Kreis-Teilung, 1990.
Plastik
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 22.500

(inkl. Käuferaufgeld)