Auktion: 351 / Kunst nach 45 am 20.06.2009 in München Lot 184

 
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler) - Das gelbe Auge


184
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler)
Das gelbe Auge, 1985.
Relief
Schätzung:
€ 28.000
Ergebnis:
€ 34.160

(inkl. Käuferaufgeld)
Lot: 184
A. R. Penck (d. i. Ralf Winkler)
1939 Dresden - lebt und arbeitet in Irland
Das gelbe Auge. 1985.
Relief. Acryl auf Spanplatte.
Rechts unten signiert. 125 x 250 cm (49,2 x 98,4 in).

Die Authentizität der Arbeit wurde vom Künstler bestätigt.

PROVENIENZ: Privatsammlung Amsterdam.

Der Künstler mit dem ursprünglichen Namen Ralf Winkler legt sich im Laufe seiner Schaffenszeit in der ehemaligen DDR eine Reihe an Pseudonymen zu, von denen sich letztendlich "A.R. Penck" behauptet. Dieser chamäleonartige Namenswechsel ist eine listige Antwort auf die dogmatische Kulturpolitik der DDR, denn Kunstwerke können unter verschiedenen "Tarnsignaturen" leichter in den Westen geschafft werden. Zum anderen verweist das Pseudonym Penck auf den gleichnamigen Geomorphologen, den der Künstler schätzt und mit seinem Werk in Zusammenhang bringt. 1956 beginnt er eine Lehre als Werbezeichner bei einer Dresdner Agentur und erarbeitet sich in den folgenden Jahren die Grundlagen der Malerei selbst. Anfang der 1960er Jahre entstehen erste Bilder mit jenen extrem reduzierten, an prähistorische Zeichen erinnernden Figuren, die von nun an seinen Stil kennzeichnen. In den 1970er Jahren erweitert sich sein Bildspektrum durch plakative Farbakzente und großflächige, komplex gefüllte Bildformate. Das symbolhafte Zeichenrepertoire überträgt Penck seit 1977 auf den dreidimensionalen Raum in Form von Holzskulpturen, die seit 1982 auch in Bronze gegossen werden.
Pencks "Strichmännchen" sind zu einem allseits bekannten Erkennungsmerkmal seines Werks geworden - populär und eingängig, hintergründig und verspielt. Das vorliegende Werk bezieht seinen ganz besonderen Reiz aus dem Zusammenspiel von Form und Material. Die Zeichen sind in eine dicke Spanplatte geschnitten, deren raue Oberfläche mit der Zeichen- und Runenhaftigkeit der Figuren in einen spannungsvollen Dialog tritt.
1980 erfolgt die Ausbürgerung in die BRD, die ihn längst als einen der wichtigsten Zeitgenossen erkannt hat - seit 1972 ist Penck mehrfach auf der documenta, 1984 auch bei der Biennale in Venedig vertreten. 1988 erhält der Künstler eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf, die er bis heute innehat. [KR].

In sehr guter Erhaltung.

EUR: 28.000 - 32.000REGEL(7%)
US$: 38.192 - 43.648




184
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler)
Das gelbe Auge, 1985.
Relief
Schätzung:
€ 28.000
Ergebnis:
€ 34.160

(inkl. Käuferaufgeld)