"... werden Sie diese Einsendung entschuldigen? Ich vermag kaum zu sagen, mit welcher Erwartung oder Hoffnung ich sie an Sie abgehn lasse, - vielleicht ist es dies: wissen Sie ein Wort, irgend etwas, was Rainer noch wohltun könnte, ihn befreien, sei es durch Wahrheit, oder Betrug, - gäbe es noch etwas für meine nun kärglichen Briefe an ihn, was immer Hilfe wär? Die Höllen, die er fürchtet, sind, insbesondere in den letzten Jahren, am allermeisten seine verfolgerischen Hypochondrien gewesen (Angst vor Carzinom etc.) ..."

Rilke hatte ihr zuvor einen Brief geschrieben, der in bildhaften Ausdrücken wenig Hoffnung erkennen ließ. "Und jetzt Lou, ich weiß nicht wie viel Höllen, du weißt wie ich den Schmerz, den physischen, den wirklich großen in meine Ordnungen untergebracht habe, es sei denn als Ausnahme und schon wieder Rückweg ins Freie. Und nun. Er deckt mich zu. Er löst mich ab. Tag und Nacht!" (zit. nach R. Freedman, Rilke, S. 486). - Selten. Im Briefwechsel Rilke/Andreas-Salomé nicht gedruckt; dort die Anm. des Herausgebers: "Die Briefe von Lou A.-S. sind verloren. Falls sie sie nach dem Tode Rilkes zurückerhalten hat, hat sie sie wohl selbst vernichtet" (S. 619).

Die Karte an Groddecks Ehefrau Emmy G., geb. von Voigt. "...wissen Sie wohl, wo Ferenczi's sind? ich war nicht auf dem Kongress, wo ich sie hätte treffen können, und kenne auch nicht ihre Budapester Adresse. Würden Sie mir ein Wort über unsere Freunde zuwerfen? ..."