Auktion: 464 / Wertvolle Bücher am 28.05.2018 in Hamburg Lot 335

 

335
Marquard Gude
Antiquae inscriptiones, 1731.
Schätzung:
€ 1.000
Ergebnis:
€ 2.214

(inkl. Käuferaufgeld)
Johann Georg Graevius und Franz Hesselius
[Hrsg.], Antiquae inscriptiones, quum Graece, tum Latinae, olim a M. Gudio collectae; nuper a Io. Koolio digestae hortatu consilioque Io. G. Graevii; nunc a Fr. Hesselio editae cum adnotationibus eorum. Leeuwarden, Fr. Halma 1731.

Sehr seltene erste und einzige Ausgabe dieser Bücher- und Handschriftensammlung, Gudes wichtigstes Werk.

Der Philologe, Jurist und Büchersammler Marquard Gude (1635-89) bereiste als Hofmeister des reichen Niederländers Samuel Schass 1659-1663 Frankreich und Italien, wo er antike Inschriften sammelte und in Bibliotheken Handschriften kollationierte. Während seiner darauffolgenden bibliothekarischen Tätigkeit auf Schloß Gottorf, vor allem aber nach der Erbschaft von Schass' Vermögen gelang ihm der Aufbau einer bedeutenden Bücher- und Handschriftensammlung. Die von Gude zusammengebrachten und noch heute vielbenutzten Manuskripte tragen seinen Namen auch in ihrer modernen Signatur: Codices Gudiani graeci bzw. latini. "Gudes wichtigstes Werk, mit dem er die Kunde vom klassischen Altertum nachhaltig zu fördern suchte, war seine Inschriftensammlung. Er hinterließ sie - obwohl fast druckfertig - ungedruckt. Durch Vermittlung des Philologen Johann Georg Graevius bemühte sich der niederländische Gelehrte und Ratsherr Johannes Kool vergeblich um die Herausgabe, nach seinem Tod der Buchhändler Halma. Dessen Erben ließen das Werk von dem Utrechter Canonicus Franz Hessels 1731 drucken, allerdings nur teilweise und ungenau." (Schlesw.-H. biogr. Lex.)

EINBAND: Zeitgenössischer Pergamentband mit goldgeprägter Deckelbordüre und Wappensupralibros sowie goldgeprägtem Wappen als Eckstücke und auf 8 Rückenfeldern. 45,5 : 29,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit gestochenem Frontispiz (von A. van Buysen nach F. Ottens), gestochener Titelvignette, 1 großen Textkupfer, 1 gefalteten Kupfertafel, 1 gestochenen Kopfvignette und mehreren Textholzschnitten sowie gedruckter Widmung mit gestochenem Wappen. - KOLLATION: 3 Bll., 16 S., 31 Bll., 6 S., 374, 112, 8, 27 S. - ZUSTAND: Erste und letzte Bll. mit Feuchtigkeitsspur (tlw. mouilliert), 1 w. Schlußbl. entfernt. Einbd. nur leicht fleckig und berieben, Pgt.-Bezug des VDeckels gering gewellt, Schließbänder entfernt. Insgesamt schönes, dekoratives und sauberes Exemplar auf kräftigem Papier. - PROVENIENZ: Exemplar mit gedruckter und hs. ausgefüllter Widmung des Amsterdamer Gymnasiums an Jacobus van Homrigh, dat. 21. Sept. 1770, mit gest. gekröntem Wappen und Unterschrift des Rektors Henricus Verheyt.

LITERATUR: Graesse III, 170. - Ebert 9074. - ADB X, 89. - Schlesw.-Holst. biogr. Lex. V, 105.

First and only edition of this scarce work about ancient epigraphs, major work of Marquard Gude, philologian and famous collector of books and manuscripts. With engr. frontispiece, engr. title vignette, folding copperplate, engr. vignette and engr. coat-of-arms. Contemp. vellum with gilt armorial centrepiece, gilt borders and gilt coat-of-arms between 8 raised bands. - Marginal staining and small fraying by damp to first and last leaves, last blank leaf removed. Binding somewhat soiled and rubbed, front covering a little wavy. In general fine and clean copy on strong paper. - Printed dedication of the Amsterdam grammarschool for Jacobus van Homrigh (filled in by hand), dated 1770, illustr. with engr. crowned coat-of-arms.




335
Marquard Gude
Antiquae inscriptiones, 1731.
Schätzung:
€ 1.000
Ergebnis:
€ 2.214

(inkl. Käuferaufgeld)