Auktion: 465 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 18.05.2018 in München Lot 64

 

64
Albert Weisgerber
Mann im Isartal, 1905.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 8.125

(inkl. Käuferaufgeld)
Mann im Isartal. 1905.
Öl auf Malpappe.
Weber 57. Ishikawa-Franke 84. Verso durch Margarete Weisgerber als von Albert Weisgerber eigenhändig ausgewiesen. 66 x 50 cm (25,9 x 19,6 in).

Wir danken Herrn Erwin Rehn, Nauroth, für die freundliche Auskunft. Das Werk wird in die in Vorbereitung befindliche Neuauflage des Werkverzeichnisses aufgenommen.

PROVENIENZ: Sammlung Ernst Toelle, Köln (1925 in dessen Besitz).
Sammlung Franz Fleischmann, Wiesloch bei Heidelberg (1950 im Kunsthandel erworben).
Privatsammlung Saarland.

AUSSTELLUNG: Gedächtnisausstellung Albert Weisgerber, Moderne Galerie Thannhauser, München, Mai/Juni 1925, Nr. 10.
Pfälzer Kunst von Kurfürst Karl Theodor bis zur Gegenwart, Kaiserslautern/München/Nürnberg, Juli bis November 1928, Nr. 449.

Weisgerber zählt zu den herausragenden Begabungen der deutschen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als ein Künstler "zwischen den Stilen" nimmt er eine eigene Position zwischen dem deutschen Impressionismus und dem beginnenden Expressionismus ein. Von 1905 bis 1907 ist er Mitglied des Pariser Künstlerkreises des Café du Dôme, dem neben Matisse auch seine Freunde Hans Purrmann und Rudolf Levy angehören. Weisgerber wird durch die gesammelten Eindrücke zum Vermittler der französischen Moderne nach Deutschland. Das hier angebotene Bild entsteht in München, wohl kurz vor dem Aufbruch nach Paris. Es zeigt einen einsamen Wanderer mit dunklem Mantel und Hut am Hochufer der Isar. Laut Wilhelm Weber handelt es sich um den Maler Wirbser. Seine Identität ist unklar, jedoch gibt es im 19. Jahrhundert eine bekannte Münchner Tischlerdynastie mit diesem Namen, auf die Weber möglicherweise Bezug nimmt. Die Urheberschaft des Bildes wurde von der Ehefrau des Künstlers, Margarete Weisgerber, verso auf dem Bild bestätigt. In einem Brief vom 26. April 1955 an Franz-Josef Kohl-Weigand, der eine umfangreiche Sammlung von Weisgerbers Werken besaß, berichtet sie von unserem Bild. Es handle sich dabei nicht um ein ausgearbeitetes Porträt, sondern um eine Studie. Diese sei mit nachdunkelnden Skizzenfarben gefertigt, mit denen Albert Weisgerber in dieser Zeit typischerweise gearbeitet habe (Quelle: Ishikawa-Franke, S. 177). [FS].



64
Albert Weisgerber
Mann im Isartal, 1905.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 8.125

(inkl. Käuferaufgeld)