Auktion: 476 / Klassiker des 20. Jahrhunderts III am 06.12.2018 in München Lot 116

 

116
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Ohne Titel, 2000.
Schätzung:
€ 7.000
Ergebnis:
€ 7.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2000.
aus verzinnten, gelöteten Messingstäben auf Schiefersockel.
Matschinsky-Denninghoff Nr. 850. Auf der Standfläche monogrammiert und datiert (eingeritzt). Unikat. Höhe: 38,5 cm (15,1 in). Sockel: 2,5 x 18 x 18 cm ( 0,9 x 7,1 x 7,1 in).

Wir danken Herrn Professor Jörn Merkert, Spatzenhausen, für die wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Kunstverein Schweinfurth (direkt vom Künstlerpaar erhalten).
Privatsammlung Süddeutschland.

Ab 1955 arbeiten Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff zusammen - die Ehe, die sie in diesem Jahr schließen, ist zugleich der Beginn einer äußerst erfolgreichen Werkgemeinschaft. Die gemeinsame Signatur Matschinsky-Denninghoff ist ein Symbol für das, was dieses Künstlerpaar von anderen Künstlerpaaren unterscheidet: Sie arbeiten nicht Seite an Seite, sondern gemeinsam. Sie entwerfen und realisieren zusammen, die jeweiligen individuellen Begabungen fließen in jede ihrer Arbeiten ein und fügen sich bruchlos zu einem gemeinsamen Ganzen. Zwar wechseln die Verhältnisse der künstlerischen Beiträge im Einzelfall, doch in der Gesamtheit des bildhauerischen Œuvres halten sie sich die Waage. "Im Jahr 1955 beginnt unsere Zusammenarbeit. Nicht wir beginnen, sie beginnt. Das war kein Entschluß, sondern sie ereignete sich als allmählicher, natürlicher Vorgang, der mit den Jahren dichter, intensiver, produktiver und bewußter wurde, so daß sich sehr bald 'der künstlerische Anteil' nicht mehr auseinanderlegen ließ." (Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff, Bericht, in: Georg W. Költzsch (Hrsg.), Matschinsky-Denninghoff, Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen, Köln 1992, S. 18). Matschinsky-Denninghoffs arbeiten mit Linie und Struktur, nicht mit Volumen. Ihre Plastiken aus Metallstäben, -rohren oder -blechen streben in fließenden, teils geschwungenen, teils durchbrochenen Bändern in die Höhe, oftmals erinnernd an vegetabile Formen und immer Ausdruck eines mächtigen, durch unsichtbare Energie gesteuerten Wachstums. [SM]