Auktion: 459 / Klassische Moderne I am 09.12.2017 in München Lot 674

 

674
Paul Kleinschmidt
Unterführung in Ulm, 1933.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Unterführung in Ulm. 1933.
Öl auf Leinwand , fachmännisch doubliert.
Lipps-Kant 217. Rechts oben monogrammiert und datiert (in die nasse Farbe geritzt). 70 x 90 cm (27,5 x 35,4 in).

Wir danken Frau Dr. Barbara Lipps-Kant für die freundliche Beratung.

PROVENIENZ: Erich Cohn, New York (1934).
Nachlass Richard A. Cohn, New York.

"Motive aus Ulm und Umgebung sind wesentlich im Werk von Paul Kleinschmidt, seit er in den Ulmer Fabrikanten und Kunstsammlern Martin und Wilhelm Bilger Mäzene gefunden hatte. In Ulm, wohin er 1932 von Berlin aus umzog, begann seine politisch bedingte Odyssee durch Europa."
Dr. Ingrid von der Dollen, Förderkreis Expressiver Realismus, Bad Honnef

Dr. Ingrid von der Dollen, Förderkreis Expressiver Realismus, Bad Honnef, über Kleinschmidts Werk:
"Kleinschmidt bevorzugt als Sujets grundsätzlich das vom Menschen Gestaltete im Gegensatz zum Natürlichen etwa einer Landschaft. Unterführungen sind seit Cézanne und van Gogh ein beliebtes Thema der Maler. Unvergleichlich aber ist bei Kleinschmidt das blockhaft Gebaute, die 'Monumentalisierung des Dinglichen' (Günther Wirth) bei Ausschaltung aller Details, was besonders die Andeutung des Ulmer Münsters, auf das die Straße zuführt, veranschaulicht: Nur das Wesentliche, das gen Himmel Strebende der Gotik ist ausgedrückt. Die Vereinfachung erstreckt sich ebenso auf den Einsatz der Farbe, für die eine Dominanz des Weiss und Grau im Kontrast zu sparsamen Grün- und Gelbwerten typisch ist. Das Gemälde gehört in die Zeit von Kleinschmidts größter Anerkennung. 1934 konnte er sich auch in den USA über Erfolge freuen."



674
Paul Kleinschmidt
Unterführung in Ulm, 1933.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)