Auktion: 449 / Klassische Moderne I am 10.06.2017 in München Lot 236

 

236
Emil Nolde
Marschlandschaft (Wiedau-Niederung um Utenwarf), Um 1920/ 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 162.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Marschlandschaft (Wiedau-Niederung um Utenwarf). Um 1920/ 1925.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Verso mit dem Sammlungsstempel der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde (nicht bei Lugt) und der handschriftlichen Nummerierung "K a 8". Auf Japan. 35,5 x 49,4 cm (13,9 x 19,4 in), blattgroß.

Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Klockries, vom 26. April 2017.

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Mit seinen Marschlandschaften betritt Emil Nolde Neuland. Die Verwurzelung in der nordfriesischen Heimat bewegt ihn dazu, dort sesshaft zu werden und seine eigene Bildsprache zu verwirklichen. Die Weite der Marschlandschaft, die Noldes Wohnsitz umgibt, wird Ziel seiner Erkundungen und bleibt in ihrer kargen Strenge, allein beflügelt durch wetterbedingte Ereignisse, ein sprödes Sujet, das Nolde mit der ihm eigenen Emphase ausdeutet. Das Ergebnis sind überbordende Farbwelten, wie sie der Künstler empfindet und in seiner unnachahmlichen Aquarelltechnik zu Papier bringt. Nolde gibt damit einer Landschaft, die bar jeglicher optischer Exzesse einfach flach und graugrün ist, eine noch nie gekannte Farbigkeit. Es sind die wechselhaften Lichtstimmungen eines weiten Himmels, der keine Begrenzung kennt, die Nolde einfängt, um sie zu einer Symbiose von gesehener Naturnähe und gewollter Abstraktion zu vereinen. Nicht Realität ist gefragt, sondern Empfindung von Realität.



236
Emil Nolde
Marschlandschaft (Wiedau-Niederung um Utenwarf), Um 1920/ 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 162.500

(inkl. Käuferaufgeld)