Auktion: 449 / Klassische Moderne I am 10.06.2017 in München Lot 233

 

233
Heinrich Maria Davringhausen
Krieg, 1914.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 287.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Krieg. 1914.
Öl auf Leinwand.
Eimert 74. Heusinger von Waldegg 28. Rechts unten signiert. 82 x 69,5 cm (32,2 x 27,3 in).

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Privatsammlung.

AUSSTELLUNG: Heinrich Maria Davringhausen. La libertá dell' astrazione, Museo Communale die Arte Moderna di Ascona, 10.3.-9.6.2013, Kat.-Nr. 1 mit Abb.



Im Mai 1914 beteiligt sich Davringhausen an der Ausstellung der Rheinischen Expressionisten in der Galerie Alfred Flechtheim. Davringhausen stellte dort gemeinsam mit den Malern August Macke, Heinrich Campendonk, Walter Ophey, Max Ernst, Carlo Mense aus. Aus jenem Jahr stammt auch unser Gemälde. Es ist eines von zwei Gemälden, welche Davringhausen unmittelbar unter dem Eindruck des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges schuf. Bei der hier angebotenen ersten Version des Motivs, wählt Davringhausen erstmals eine Perspektive aus der Höhe, welche im späteren Werk prägend sein wird. In seiner formalen Gestaltungsweise ist der Einfluss des Kubismus unverkennbar. Der Blick des Betrachters fällt auf eine Straße, die direkt in ein apokalyptisches Szenario führt. Links und rechts der Straße türmen und durchdringen sich gegenseitig wankende Häuser, Feuer lodern, der Himmel dunkel vor Qualm. Die zackigen, spitzen Dächer weisen darauf hin, dass die Häuser jeden Moment zusammenbrechen werden, während unter ihnen am Boden sich Soldaten im Kampf gegenüber stehen, deren Gewehre die Straße bereits in dichten Rauch gehüllt haben. Das vorliegende Gemälde ist eine sehr frühe Reaktion auf den wahr gewordenen Ersten Weltkrieg im Werk von Davringhausen und im Deutschen Expressionismus im Allgemeinen.



233
Heinrich Maria Davringhausen
Krieg, 1914.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 287.500

(inkl. Käuferaufgeld)