Auktion: 448 / Kunst nach 1945 II am 09.06.2017 in München Lot 313

 

313
Julius Bissier
3. Dez. 59. w, 1959.
Eiöltempera
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)
3. Dez. 59. w. 1959.
Eiöltempera auf Leinen.
Links unten signiert und datiert "3. Dez. 59". 18 x 25 cm (7 x 9,8 in).

Wir danken dem Archivio Bissier, Ascona, für die freundliche Auskunft. Das Werk ist im dortigen Archiv registriert.

AUSSTELLUNG: Julius Bissier, Palais des Beaux-Art de Bruxelles, Brüssel 11.2.- 5.3.1961, Kat.-Nr. 57, o. Abb.

Die späten Eiöltempera-Arbeiten von Julius Bissier sind in ihrer kompositorischen Struktur von einem Ästhetizismus geprägt, der das Formale mit dem Technischen in geradezu einzigartiger Weise verbindet. Die Reinheit des Gedankens schafft eine Reinheit der Form, die wiederum auf einer Reinheit der Materialien fußt. In Bissiers Arbeiten ist kein Moment der Farbe und Form zuviel. Eine artifizielle Technik erlaubt ihm feinste Valeurs in den Farben, deren Durchsichtigkeit selbst im kompakten Formengut eine Auflösung der Struktur bewirkt. Gefangen in einem engeren Zusammenhang der Komposition wirkt diese jedoch in ihrer Festigkeit nie instabil. Das Weltfremd-Träumerische dieser Bildaussagen ist das Geheimnis einer Botschaft, die gewaltlos-zart, wie schwebend daherkommt und einen einmaligen flüchtigen Moment künstlerischer Intuition zu Papier bringt. "Die Bilder müssen kommen wie der Atem. Man kann seine Intuitionen nicht wiederholen, sowenig wie eine Welle sich in ihrer Form wiederholen kann." (Julius Bissier, Brief 1960 zit. nach: Julius Bissier, 1893-1965, Ausst.-Kat. Kunstverein Braunschweig, 21.12.1980-15.2.1981, S. 21f.). [JS]



313
Julius Bissier
3. Dez. 59. w, 1959.
Eiöltempera
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.750

(inkl. Käuferaufgeld)