Auktion: 420 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 06.12.2014 in München Lot 485

 

485
Bernard Aubertin
Tableau clous, 1970.
Objekt
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Tableau clous. 1970.
Objekt. Nägel und rote Acrylfarbe auf Holzplatte.
Verso signiert und datiert. 40 x 40 x 4,5 cm (15,7 x 15,7 x 1,7 in). [EH].

Mit einer Fotoexpertise des Künstlers.

Der Maler, Medien- und Objektkünstler Bernard Aubertin gilt als einer der wichtigen Vertreter der Künstlergruppe "Zéro".
Zur Welt kommt Bernard Aubertin im Jahr 1934 im französischen Fontenay-aux-Roses. Nach Kriegsende nimmt er ein Studium an der Pariser École des Metiers d'Art und an der dortigen École de Formation des Professeurs de Dessin auf (1950-1953).
Bernard Aubertins frühe Gemälde knüpfen an der Vorkriegsavantgarde an: In kubistisch und futuristisch beeinflusstem Stil entstehen insbesondere Landschaften, Bildnisse und Stillleben. Das Jahr 1957 aber bringt den großen Durchbruch in der künstlerischen Entwicklung von Bernard Aubertin: Nun begegnet der junge Maler Yves Klein, dessen Œuvre ihn nachhaltig beeinflusst. Bernard Aubertin wendet sich ab diesem Zeitpunkt von der Figuration ab und sucht stattdessen die Wirkung von reiner Farbe, Licht, Bewegung und abstrakten Strukturen. Eine urtümliche, gleichsam mystische Kraft beherrscht die neuen Arbeiten des jungen Künstlers.
Bernard Aubertin widmet sich ab 1958 der Wirkung monochromer Gemälde mit lebendig-pastosen oder sorgfältig geglätteten Oberflächen. Ein kräftiges Rot dominiert diese Werke.

Die Kraft des Feuers sieht Bernard Aubertin in der Farbe Rot versinnbildlicht. Der Energiereichtum dieses Elements wird hier noch durch das Splittern und Aufbrechen des Holzes in der Durchdringung der Nägel unterstrichen. Diese urtümliche Agressivität steht höchst spannungsreich neben der seriellen Ordnung der Nagelreihen und der Klarheit der Farbflächen.

Seit den späten 1980er Jahren entstehen auch schwarze Bilder. Ab 1960 beginnt Bernard Aubertin die Arbeit an seinen Nagelbildern, die gleichfalls zu einem Leitmotiv innerhalb des Schaffens werden.
Bald beginnt auch Feuer den Maler zu reizen. 1961 verwendet Bernard Aubertin dieses Element, das für ihn die Quelle allen Lebens darstellt, erstmals in kinetischen Objekten. Es folgen Werkgruppen wie die angebrannten Bücher ("Livres Brûlés", ab 1962) oder die rot rauchenden, metallenen "Cages rouges de Fumée". Brandspuren, Streichhölzer oder Feuerwerksraketen finden sich häufig in den Arbeiten der 1960er Jahre.
Werke von Bernard Aubertin werden seit den 1960er Jahren auf internationalen Ausstellungen präsentiert, darunter Schauen in Paris (1972), Florenz (1974), Caracas (1989) oder Mailand (1990). Bernard Aubertin lebt und arbeitet in Paris.




485
Bernard Aubertin
Tableau clous, 1970.
Objekt
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 21.250

(inkl. Käuferaufgeld)