Auktion: 293 / Kunst des XX. Jahrhunderts am 12.05.2005 Lot 22

 
Emil Nolde - Rauchender Schlepper


22
Emil Nolde
Rauchender Schlepper, 1910.
Aquarell
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 52.650

(inkl. Käuferaufgeld)

Rauchender Schlepper
Aquarell und Tuschpinselzeichnung, 1910
Rechts unten signiert. Auf bräunlichem Bütten 26,5 x 36,3 cm ( 10,4 x 14,2 in), blattgroß.

Mit einer Foto-Expertise von Dr. Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 29. September 2004

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

Im Februar und März 1910 hält sich Emil Nolde in Hamburg auf. Im Hafenviertel entstehen in knapp drei Wochen zahlreiche Tuschpinselzeichnungen, Aquarelle, grafische Arbeiten und einige Gemälde. Seine Motive sind die Schiffe und Pinassen, die schäumenden Wellen, Rauch und Dampf, aber auch die Docks, die Landungsbrücken und die dunklen Silhouetten der Stadt. Aus dieser Folge von Arbeiten kann das vorliegende Blatt als ein herausragendes Beispiel angesehen werden.
Unermüdlich zieht es den Maler jeden Tag hinaus in das Gewirre und Getöse des Hafens. Um diesem Milieu möglichst nah zu sein, wechselt er sein Hotel und zieht in eine Unterkunft im Hafen. "Eines Tages hielt ich dieses Doppelleben nicht mehr aus. Was sollte ich in dem komfortablen Gasthaus tun, während doch mein ganzes Sinnen draußen in der brausenden Unruhe des Hafens lag? Ich packte alles zusammen und mietete mich in einer primitiven Matrosenschenke ein. Jetzt war ich mitten drinnen in meiner Welt, in der Umgebung, welche ich mit dem Stift festhalten wollte" (Nolde, in: Hans Fehr, Emil Nolde, Ein Buch der Freundschaft, Köln 1957, S. 76). [LB]




22
Emil Nolde
Rauchender Schlepper, 1910.
Aquarell
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 52.650

(inkl. Käuferaufgeld)