Auktion: 343 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 04.12.2008 in München Lot 521

 
Pierre Soulages - Ohne Titel


521
Pierre Soulages
Ohne Titel, 1952.
Farbradierung
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 5.246

(inkl. Käuferaufgeld)

Ohne Titel. 1952.
Farbradierung und Aquatinta.
Gatto 1. Signiert und bezeichnet "HC". Exemplar außerhalb der Auflage. Auf Velin von Arches (mit Wasserzeichen). 49,5 : 33,4 cm (19,4 : 13,1 in). Papier: 66 x 50 cm (25,9 x 19,6 in). Pierre Soulages wird 1919 im südfranzösischen Rodez geboren. Als 18-Jähriger reist Soulages nach Paris, besucht die dortigen Museen und zeigt sich fasziniert von den Künstlern Pablo Picasso und Paul Cézanne. 1941-46 besucht Soulages die École des Beaux-Arts in Montpellier. Dort lernt er auch die abstrakte Künstlerin Sonia Delaunay kennen. Ab 1946 zieht Soulages nach Paris und unterhält ein Atelier in Courbevoie bei Paris. Er knüpft Kontakte zu Künstlern wie K.O. Götz, Francis Picabia, Hans Hartung und Fernand Léger. Im folgenden Jahr werden erstmals seine Bilder im „Salon des Surindépendants“ ausgestellt und so einem breiteren Publikum präsentiert. 1948/49 ist er an der „Wanderausstellung Französischer Abstrakter Malerei“ beteiligt, die durch mehrere deutsche Städte wandert. 1949-52 entwirft Soulages mehrfach Bühnenbilder und Kostüme für das Theater. 1951 und 1953 nimmt Soulages an den Ausstellungen der Gruppe „ZEN 49“ teil. 1957 reist Soulages nach Mexiko und in die USA, wo er Willem de Kooning, Robert Motherwell und Mark Rothko begegnet. Der Reise nach Japan, die Soulages 1958 unternimmt, kommt besondere Bedeutung zu. Frühe Eindrücke der strengen romanischen Architektur und der keltischen Monumente seiner Heimat sowie der spätere Einfluss ostasiatischer Kalligrafie bestimmen seine gestischen, doch kompositionell ausgewogenen Bilder mit ihrer schwarzen oder braunen Balkenschrift auf hellen Farbgründen. In späteren Werken verwendet Soulages breite Gummispachtel oder Roll- und Walzenbürsten als Malwerkzeuge, die die ästhetische Wirkung seiner wuchtigen Schraffuren beeinflussen. Als bedeutender Vertreter der École de Paris und der informellen Kunst ist Soulages in den 1950er und 1960er Jahren wiederholt bei den documenta-Ausstellungen vertreten. Schon 1960/61 findet in Hannover, Essen und Den Haag eine erste große Retrospektive statt. In der Folgezeit erhält Soulages zahlreiche internationale Kunstpreise, darunter den Rembrandt-Preis 1976 in Deutschland und 1987 den Großen Nationalpreis für Malerei in Paris. Von 1987 stammt auch sein Entwurf für einen monumentalen Wandteppich für das Pariser Finanzministerium. 1994 wird er in Japan durch den Praemium Imperiale für Malerei geehrt. Die Ausfertigung der 104 Glasfenster für die Abtei von Conques, mit deren Entwürfen Soulages 1987 beginnt, wird 1994 abgeschlossen. Pierre Soulages lebt und arbeitet in Sète und Paris.

Gedruckt und herausgegeben von Atelier Roger Lacourière, Paris 1952 (mit Trockenstempel). [NB]
Guter Gesamteindruck. Im Rand minimal gebräunt. Oberkante mit schwachen Braunfleckchen, Rand und Darstellung mit winzigen Braunfleckchen.




521
Pierre Soulages
Ohne Titel, 1952.
Farbradierung
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 5.246

(inkl. Käuferaufgeld)